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10 Thesen, warum ein Großteil der E-learning-Plattformen scheitern

Zur Diskussion ist herzlich eingeladen!

  1. Virtuelle Lernplattformen sind in erster Linie Netzwerke, ich gehe davon aus, dass die meisten Lernenden noch nicht bereit sind in Netzwerken zu lernen, bzw. Ihnen häufig gar nicht bewusst ist, dass sie in solchen lernen . Nach wie vor wird nur im "Stillen Kämmerlein" richtig gelernt. Lernen, das vom Verstehen und Vorankommen der Anderen abhängig ist, ist in vielen Lernbiographien neu und muss angeeignet werden.
  2. Der Blick auf Bildung ist bei vielen Lernenden von Frontalunterricht geprägt. Gleich dem Nürnberger Trichter sind eine Reihe an Lernprogrammen entstanden und nach wie vor in der Planung, die sowohl als cbt, als auch als wbt nur mäßigen Erfolg hatten. Dennoch trifft der programmierte Unterricht die Erwartungshaltung einer großen Anzahl von Lernenden, diese ist jedoch für das Lernen in virtuellen Netzen vollkommen unadäquat, weil der Prozess der Wissensaneignung zum einen häufig nicht formalisierbar ist, zum anderen weil virtuelle Gruppen und auch virtuelle Lerngruppen anderen sozialen Gesetzmäßigkeiten folgen als face2face Gemeinschaften.
  3. Netzwerkdynamiken auf virtuellen Plattformen sind neu zu bewerten. Wie virtual Communities zeigen, scheinen in virtuellen Lerngruppen andere Motivationen und Vereinbarungen zu gelten.
  4. Es ist eine Konsumentenhaltung der Lernenden zu konstatieren. Selbstbestimmung definiert sich für viele Lernenden nur als Möglichkeit dem Lernprozess in der Gruppe beizuwohnen oder auch nicht. Selbstbestimmung wird nicht als Chance gesehen, sich selbst zum Lehrenden zu machen, das scheint ihrer eigenen Lernbiographie zu widersprechen, die den Lehrenden zur allwissenden Autorität macht. Virtuelle Lernsysteme werden aber ohne aktive Content-Lieferung von seiten der Lernenden nicht funktionieren können, weil die Stärke von Netzwerken gerade im Verteilen von Aufgaben auf die gesamte Gruppe liegt.
  5. Es kann auch nicht darum gehen, Spiegelbilder realer Lernarrangements zu entwickeln und diese mit einem neuen technischen Hochglanzformat zu überziehen, sondern virtuelle Lernumgebungen müssen sich die in den Netzwerken liegenden eigenen Möglichkeiten erschließen. Damit steht bei der Entwicklung von Lernplattformen nicht die technischen Umsetzung und Machbarkeit im Vordergrund, sondern die Vereinbarungen der Lerngruppe.
  6. Der Lernende ist auf Lernziele hin konditioniert worden, d.h. die Absicht der Lehrenden wurde in Lernzielen formuliert und waren oft nicht zieloffen. Der Lernende arbeitete auf eine Abschlussprüfung hin, in der dann entfremdetes Wissen abgefragt wurde. Aber die Entwickler Freier Software z.B. machen deutlich, dass das Arbeiten in Netzwerken nur dann Sinn macht, wenn man die Inhalte frei wählen oder mitbestimmen kann, also eigene vital e Interessen berücksichtigt werden.
  7. Dem Lehrenden wird unbewusst immer die Rolle des Allwissenden zugedacht. Dennoch hat der Lehrende in virtuellen Umgebungen ganz andere Aufgaben, z.B. die Moderation des Lernprozesses, also als Lernermöglicher zu fungieren.
  8. Die Idee des lebenslangen institutionalisierten Lernens scheint sich in den Köpfen der Pädagogen so verinnerlicht zu haben, dass sie unreflektiert voraussetzten, dass das auch für ihre Clientel gilt.
  9. Die Vorteile von E-Learning liegen weniger in einer Verkürzung der Lernzeiten, als vielmehr in ihrer kooperativen und zieloffenen Natur, wodurch nicht vorhersehbare früher verhinderte Ideen das Ergebnis des Lernprozesses sind.
  10. Virtuelles Lernen wird nicht isoliert betrachtet werden können, sondern wird Teil eines Lernarrangements, in dem vor allem den F2F Phasen eine zentrale Bedeutung zukommt.

Im Rahmenkonzept für das Politikfeld "Aus- und Weiterbildung" im MASQT ist zu lesen: "Die Euphorie in Bezug auf E-learning ist der pragmatischen Erkenntnis gewichen, dass dieses neue Instrument nur in Verbindung mit anderen Lern-/Lehrmethoden seine Potentiale wirklich entfalten kann." Die Literatur nennt das blended learning. Damit wird unter E-learning weniger eine neue mediale Qualität verstanden, als vielmehr eine neue Methode des Lernens geprägt. Letztendlich sind es die Schwierigkeiten im Handling und die ungewohnte Lernsituation, mit denen das bestehende E-learning Angebot zu kämpfen hat. Ein Blick auf Plattformen, auf denen entsprechende vernetzte Projekte blühen und konstante Bildungsarbeit geleistet wird, wird diese These stützten. So ist z.B. in freien Softwareprojekten, deren Mitglieder in der Regel sehr computererfahren sind das leidende Motiv, von der Problemlösung der anderen zu lernen. Eine Studie (FLOSS: Free/Libre and Open Source Software: Survey and Study) über diese Communities macht deutlich, dass die Hauptmotivation aus einem individuell definierten Lernbedarf resultiert. In sofern sind solche Communities als Lernumgebungen zu verstehen. Druck von außen scheinen diesen Netzwerken fremd zu sein. Täglich gehen mehrere hundert Beiträge über die Mailinglisten und die Frage ist, was diese Plattform von anderen E-Learning Konzepten unterscheidet:

  1. Die Benutzer sind mit der Technik und ihrem Handling vertraut, womit die erste Hürde zur Partizipation überwunden wäre.
  2. Die Plattformen setzt auf eine einfache Struktur, die dennoch übersichtlich ist.
  3. Die Plattform bildet keine klassischen Bildungsmethoden ab, sondern passt sich mit ihren internetspezifischen Möglichkeiten dem zu lösenden Problem an.

Literatur:

  • Gruppe 41 im MASQT: Rahmenkonzept für das Politikfeld "Aus- und Weiterbildung" im MASQT. 07.02. Sauter, A., Sauter, W.: Blended Learning. E-Learning und Präsenstraining effizient kombinieren. 2002.
  • Reinmann-Rothmeier, G.: Didaktische Innovationen durch Blended Learning. Göttingen, 2003.

Nicht mehr blended learning sondern Live Web Conferencing

Nachdem man eine ganze Weile nichts mehr vom E-learning Kult gehört hatte, brauste es jetzt wieder wie eine große Welle an Land und wird dort voraussichtlich erst einmal wieder versiegen. Neue Lernkonzepte sind im Rohr. Der technische Aufwand ist gigantisch. Voice over IP, Videokonferenzen, digitale Klassenzimmer u.s.w. Auch die Versprechungen, bzw. die Aussichten sind immer noch dieselben:

  • "… es geht um niedrigere Reise- und Ausfallkosten. "
  • "60 Prozent der Geschäftssitzungen lassen sich durch Web-Konferenzen ersetzen"
  • Die Informationsvermittlung ist schnell.
  • Das Bedürfnis wächst, den Wissensaustausch flexibel und aus dem Stand heraus – per Klick – zu organisieren
  • Im Arbeitsprozess zu lernen und die Zusammenarbeit von Experten und Teams zu verbessern

Das wiederholt sich doch jetzt wohl nicht alle zwei Jahre? Als Indiz für diese Prophezeiung wird die Telekom erwähnt, die offensichtlich einen Großteil seiner Mitarbeiter nur noch online schult. Das Gefühl hat man übrigens auch, wenn man mal einen Telekom-Mitarbeiter benötigt. Als weiteres Indiz dafür, dass der Markt im Wandel ist wird auch noch Microsoft und Cisco benannt, die bisher nie den Puls an der Zeit hatten. In beiden Fällen handelt es sich um eingefleischte Monopolisten auf ihren Gebiet (Netzwerke und Betriebssysteme) und Monopolisten mußten sich noch nie darum kümmern was um sie herum passiert, sie diktierten den Markt. Ob sie allerdings dem Markt in einem Bereich diktieren können, in dem sie nicht Marktführer sind, wage ich zu bezweifeln.

COMPUTERWOCHE ONLINE: Virtuelle Lernräume sind gut besucht

Öffentliche Beta/RC-Version von Kanotix 2005-04

Endlich die neue Kanotix-Version ist da. Der Knoppix-Ableger  mit sehr guter Hardware-Erkennung ist die perfekte Distribution für die Festplatten-Installation. Kannich nur empfehlen.

Ich lade gerade die aktuelle Version herunter und werde sie mir dann brennen und installieren. Bin schon sehr gespannt. Die Neuerungen:

  • Neuer grafischer Installer mit vielen Funktionen; insbesondere Update-Möglichkeit
  • Kernel basierend auf 2.6.13-4 mit vielen Patches
  • X-Org 6.8.2
  • KDE 3.4.2
  • Mozilla Firefox/Thunderbird 1.0.7
  • KOffice 1.4.2 ersetzt abiword/gnumeric
  • Da bleiben doch keine Wünsche offen. Ich werde berichten, wenn es auch meinem Rechner ist und ein wenig getestet.

    Öffentliche Beta/RC-Version von Kanotix 2005-04

    Datenleichen so weit das Auge reicht

    So ein Webserver, dass ist nichts für reinliche Menschen. Was sich dort an Datenleichen im Laufe der Jahre ansammelt, dass ist schon beeindruckend. Ich habe nur gedacht, dass sei so, wenn mehrere Admins einen Server pflegen und dann nicht genau wissen, ob die abgelegten Dateien der Kollegen noch benötigt werden und deshalb besser nicht gelöscht werden. Aber das gilt auch für Privatpersonen, so wie mich, die alleine auf ihrem Webserv er rumpfuschen.

    Ich habe gestern mein Moodle upgedatet. Dabei mußte ich eine Reihe an Dateien verschieben um zur Not die alte Version wiederherstellen zu können. Dazu muß man wissen, dass Moodle aus ca 11000 Dateien und über 1000 Ordnern besteht. Also erst die alte Version umbenennen und dann die neue aufspielen, dann testen und die alte Version löschen. Dabei habe ich mich mal ein wenig auf meinem Webserver umgeschaut. Und da war ich mir gar nicht mehr so sicher, was davon weg kann, und was noch behalten weredn muss, um die Funktionalität der Webseite aufrecht zu erhalten, also löscht man wieder mal gar nichts, weil das ja nur Ärger bedeuten kann und so müllt der Webserver mit immer mehr Dateien zu, die man wahrscheinlich nie wieder benötigt, aber was solls, die Dateien sind so klein, dass das bei einem Webspace von 100 GB gar nicht auffällt. Und so liegen 1000 kleiner Dateien auf der Webserverhalde eines jeden Webservers und es werden jeden Tag mehr, wobei automatisierte Verfahren zum Installieren von CMS (Content Management Systemen) zur Verwaltung der Webseiten nicht gerade dazu beitragen Ordnung auf den Webservern zu schaffen.

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    Mit Bloggen Geldverdienen – Kommt ein neuer Hype auf uns zu?

    Gestern lass ich in der Zeit "Der Börsenwert von Google liegt über dem von DaimlerChrysler". Vor einigen Tagen fand ich bei Telepolis: Von der Avantgarde zum Arbeitnehmer. Es wird erklärt, dass man auch mit dem Bloggen Geld verdienen kann. Dann zum Schluss der Ausblick "Spannend sind solche Versuche, aus dem eigenen Hobby einen Beruf zu machen, deswegen, weil es keine Zugangsschwellen durch teure Produktionsmittel und hermetische Ausbildungen wie Diplome gibt,…".

    Man mag mich konservativ schimpfen aber ich glaube nicht, dass man wirklich mit dem internet Geld verdienen kann, weil ja auch niemand für das Nutzen bzw. das Lesen von Informationen Geld bezahlen will. Für mich haben diese Meldungen eher den Anschein, als ob hiermit die zwei Ära des Goldrausches Internet begonnen hätte und das tut der Entwicklung des Internets sicherlich nicht gut. Das Internet ist eine Tauschbörse von Idee und jeden Tag haben 1000ende Nutzer einzigartige, nie dagewesene Ideen. Viele davon verschwinden, einige werden weiterentwickelt und einige können sicherlich auch damit Geld bzw. sehr viel Geld verdienen, aber, und das muss ausdrücklich dazu gesagt werden, das trifft nur auf eine sehr geringe Nutzerzahl zu

    Ärger mit dem Wirtschaftswiki des Handelsblattes

    Das Handelsblatt hat jetzt auch sein eigenes Wiki, Warum noch eins und  noch eins, kann ich auch nicht sagen. Die Redaktionen werden schon wissen, wofür es gut ist. Verwirrend ist es jedoch schon, weil sie offensichtlich den gleichen Auftrag haben wie die Wikipedia: Sie wollen eine Enzyklopädie für Wirtschaftbegriffe aufstellen. Wenn sie genügend Personla dafür haben, um so besser.

    Die Wikipedia-Anhänger selbst sehen das aber wohl etwas kritischer und sind in der heutigen Nacht als kleine Online-Demostration über das Handelsblattwiki hergezogen und haben einträge gelöscht und mit einem Aufruf no more wikis, wikipedia is it“ bestückt. Der WikiSysOp vom Handelsblatt hatte jedenfalls heute Nacht alle Hände voll zu tun, die alten Versionen wieder herzustellen.

    Moodle oder nicht?

    Heute habe ich einen Vortrag über moodle gehalten. Moodle kam, wie ich schon enmal berichtete nicht so gut weg. Die Lernplattform ist zu umfangreich, als dass sie für den User aber auch den Lehrenden einfach zu nutzen wäre. Das führt dazu, das vielfach moodle im Teststatus verbleibt.

    Auf der Tagung  kommt  es zu einem regen Meinungsaustausch. D. P. möchte gerne den Content von der Lernorganisation trennen, d.h. die Materialien der Lehrer wird erst einmal in moodle gesammelt. Die Lehrer werde so ersteinmal dazu inspiriert ihre Materialien zu digitalisieren.

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    Da der gesammelte Content (Schulbücher, Lexikas…) häufig auch aus urheberrechtlich geschützen Beständen besteht,  stehen Lehrer bei solchen "content-Veröffentlichungen" immer mit einem Bein im Gefängnis.  Es wurde deshalb gefordert, dass die von Lehrern geschaffenen Inhalte unter die GPL gestellt werden. Ich denke es würde auch eine CC (Creative Commons) -Lizenz reichen, zumal die Verwendung der Inhalte dann auch von den Autoren selbst definiert werden können.

    Die Fürsprecher für Moodle sprachen sich vor allen für die Collaboration aus. Es geht um zusammen arbeiten und zusammen reden, moodle bietet genau all diese Tools.  Ich sage, das stimmt, aber warum tun es die Lernenden dann nicht. Warum kommunizieren sie nicht, warum bleiben soviele Moodles im Teststatus hängen. Offensichtlich braucht es in den Präsensphasen einer eigenen Methodik, um die Lernaktivitäten mit den Lernenden zu verknüpfen.

    Unter Fsub/MV2005 kann man das Tagungsprogramm einsehen.

    Die Allgegenwart der Mikroelektronik und die Privatsphäre

    Die Datenschützer haben uns ja schon lange darauf hingewiesen, die technischen Helfer und Entertainer werden immer kleiner und einige verswinden sogar vollkommen aus dem „sehbaren“. Das ist blanke Theorie habe ich gedacht, bis ich seid einiger Zeit wieder regelmäßtig mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre.

    Die Zeiten in denen Walkmans oder danach Diskmans durch die Abteile der Züge getragen wurden sind längst vorbei. Das einzige was man noch sieht sind die Ohrstecker und sich rythmisch bewegende in die Musik verlorenen ÖPNV-Nutzer. Die MP3 Player haben die S-Bahnen, Busse und U-Bahnen erobert und nach meiner Beobachtung nicht die großen Geräte von Apple, sondern die kleinen, witzigkleinen von Saturn und Mediamarkt.

    Genauso verbreitet die Nutzung von Handys, wohlgemerkt die Nutzung, nicht der Besitz. Und so wird man ohne die Ohrstecker unweigerlich Zeuge von Krisen mit dem Partner, älteren Damen, die ihrer besten Freundin von ihrem letzten Kegelabend berichten u.s.w. Hier wird privates öffentlich gemacht, wahrscheinlich schafft das Handy eine derartige Vertrautheit, so dass man genauso wie mit dem MP3 Player alles um sich herum vergißt. Wenn also von dem Verlust der Privatsphäre gesprochen wird, sollten auch immer solche Aspekte miteinbezogen werden. Im öffentlichen Raum erzeugen, bzw. begünstigen offensichtlich einige Medien ein Voyeuer- bzw. „Entkleidungstum“. Es hilft auch nicht, nicht hinzuhören, häufig mit voller Emotionalität argumentiert und diskutiert wird. Es handelt sich auch nicht um ein nach Alter zu differenzierendes Problem, sondern es betrifft alle. Und vielleicht ist genau diese besondere Nutzung von Handys im öffenlichen Raum der Grund dafür, dass sich jeder versucht davon abzuschotten, zum Beispiel mit einem Ohrstecker und sich in seiner Welt treiben läßt. Wie auch immer, wenn man immer nur mit dem Auto fährt verpasst man, wie andere Menschen sind.

    WWW 2.0

    Die Zeit hat einen äußerst  lesenswerten Artikel mit dem Titel " Die Humanisierung des Netzes" in der dieswöchigen Ausgabe v eröffentlicht. Es wird davon gesprochen, dass "Social Software" die Nutzung des Webs grundlegend verändern könnte. Im Vordergrund steht weniger die Recherche, als vielmehr die Kommunikation. Und damit auch nicht mehr die Anonymität sondern die bewußte Deanonymisierung um sich berufliche aber auch private Netzwerke zu erschließen.

    Weiter sagt Thomas Burg, die durch Blogs und andere Social Softare generierten Inofrmationen führen zwar unweigerlich zu einem mehr an Informationen, entscheidend sei jedoch vielmehr, dass die Informationen spezieller und individueller werden.

    Mediamarkt und Saturn, die Monopolisten auf dem deutschen Elektronikmarkt

    Gestern war ich im Mediamarkt und wollte an der Kasse mit einem Saturngutschein bezahlen. Irgendwie habe ich diese beiden Märkte durcheinander geworfen, waqs auf nicht schwer fällt, weil sie sich doch in allem so ähnlich sind. Nicht nur was das Interieur angeht, sondern auch was ihr Corporate  Design angeht. Beide präsentieren sind in der Werbung so ähnlich, nd dennoch treten sie niemal sin Konkurrenz zu einandern.

    Also, als ich gestern in dem Mediamarkt bezahlen wollte und irrtümlich den Saturngutschein vorlegte, sagte die Dame an der Kasse gelassen: "Lassen sie mal, das ist schon in Ordnung, wir nehmen auch Saturngutscheine, genauso wie Saturn auch Mediamarktgutscheine annimmt." Da war ich schon irriert, das ist ja genauso, als könnte man einen Aldi-Gutschein auch bei Lidl einlösen…

    Dann bin ich ins Grübeln gekommen. Stehen die beiden Märkte eigentlich in Konkurrenz zueinander oder decken sie nicht vielmehr gemeinam den Markt ab. Saturn mitten in den Innenstädten und der MediaMarkt vornehmlich ausserhalb der Cities in den Randzonen und Industriegebieten?

    Aber das war mir noch nicht genug. Eine kleine Recherche im Internet hat ergeben, dass die beiden Märkte tatsächlich zu einer Unternehmensgruppe grhören, der , wie könnte es auch anders sein,  METRO Group. Hier findet man die Media-Saturn-Holding GmbH.

    Jetzt frage ich mich, warum die sich dann nicht alle Satur oder MedieMarkt nennen und nächste Woche statt den 200. Laden den 400. Laden eröffnen. Das würde doch für ihre wahre unanfechtbare Größe stehen. Aber ich denke sie machen das nicht, um dem Kunden das Gefühl zu geben, dass jedes gekaufte Teil ein wahres Schnäppchen ist und man die beiden elektronikriesen so immer miteinander vergleicht und dann den günstigsten Anbieter wählt. Es handelt sich also um eine reine Werbekampagne, obwohl letztendlich der gesamte Umsatz   in die gleicht Tasche fließt. So ist es auch meinem Saturgutschein ergangen. Bei Saturn gekauft, bei MediaMarkt eingelöst. Am Ende aber wieder in derselben Tasche.

    Was unterscheidet eigentlich noch SUSE und Windows voneinander?

    Ich finde, dass ist keine polemische Frage. Seid einer Woche schlage ich mich mit den System herum, es ist schick und nach der Installation mit automatischer Partitionierung funktioniert auch alles einwandfrei, man darf es offensichtlich nur nicht benutzen, dann hat man nur Ärger.  Das System heuchelt Funktionalität vor, verhält sich aber schon nach wenigen Klicken wie ein Windows, mit allen den bekannten Merkwürdigkeiten (in einer Ecke schrauben und in einer vollkommen anderen Ecke brechen Anwendungen weg). Aktiviert man z.B. mit kinternet das WLan und startet direkt im Anschluss den Firefox-Browser, dann friert das System ein. An ein Online-Update sollte man besser auch nicht denken, wenn man den Rechner nicht sofort neu aufsetzen will.

    Ob es eine Flucht nach vorne ist, mit openSUSE das Projekt in einer Community zu organisieren? Könnte es nicht sein, dass man sich von dem ungeliebten Kind SUSE Desktop trennen will und dennoch nicht auf die Vorteile verzichten will, die sich daraus für die weit konservativere Entwicklung des Servergeschäftes ergeben haben?

    So richtig erklären kann man das nicht, sicher ist nur, je Windows ähnlicher ein System wird, um so ähnlich wird es auch seinen Fehlern.

    Yast z.B. ist einer größten Fehler, die SUSE gemacht hat, aber vielleicht wird gerade daran  eines der größten Schwierigkeiten der Freien Software deutlich: Was passiert mit all dem schlecht entwickelten Code, der im Ansatz falsch konzipierte Code, auch er wird erbarmungslos weiterentwickelt, obwohl vielleicht von anfang an, die Konzeption schon nicht in  Ordnung war. Zu Zeiten, als es noch keine Möglichkeit gab, die Systemeinstellungen grafisch zu administrieren, war Yast sicherlich eine gute Idee, heute aber ist das Kontrollzentrum von KDE auf dem besten Weg Yast zu überrunden. Dennoch wird an dem alten Konzept festgehalten, auch wenn es im Fall SUSE zu Schwierigkeiten führt, wenn zwei grafische Oberflächen (Yast und KDE Kontrollzentrum) ein System administrieren. Wenn man Beipielsweise einen Drucker einrichten will, sollte man das besser mit Yast durchführen, wenn man die Einstellungen der Maus verändern will, sollten man besser auf das Kontrollzentrum zurückgreifen, weil die jeweils andere Anwendung des System einfrieren läßt. Warum ist es an dieser Stelle nicht möglich, Yast, so gut seine Idee auch war zu gunsten des Kontrollzentrums aus der SUSE herauszunehmen. Aber Suse steht  zu Yast, will sich auch den Fehler nicht eingestehen, ausser das man bei genauerem Hinschauen den Eindruck hat, als würde Yast schon seid ca. 1 Jahr nicht mehr weiterentwickelt, was darauf hindeuten würde, dass es schon bald nicht mehr Teil von SUSE Desktop sein wird.

    Also Hände weg von Suse, weitaus weniger Ärger hatte ich bisher mit Knoppix und Fan bin ich von Kanotix, nicht zuletzt wegen des äußerst komfortablen Supports und einer fantastischen Community.  

    Machen Beamerschulungen dumm?

    Ich nehme gerade an einem Referenten-Workshop teil um eine Datenbankanwendung schulen zu können. Der vortragende Referent präsentiert über Beamer die Anwendung, wir, die TeilnehmerInnen  hören gut zu und machen die entsprechenden Übungen am eigenen Rechner parallel mit. Das führt ständig zu einer Reihe an Phänomenen, die ich bisher noch nicht kannte, da mir solche Beamerschulungen eher fremd sind.

    Zum Beispiel gibt man in die Datenfelder immer das ein, was schon der Referent am Beamer eingegeben hat. Es ist selbst bei Bewußtmachung des Nachahmens schwer,  sich während des Schulungsbetriebes davon zu lösen.

    Beamerschulungen sind unheimlich anstrengend, weil man sich immer auf mindestens zwei Dinge (Referenten-Beamer und den eigenen Rechner) gleichzeitig konzentrieren muss und darüber hinaus auch noch mit dem Zeitdruck zu kämpfen hat, denn man will ja immer synchron beziehungweise nahezu synchron zum Referenten sein, wenn man also die Knöpfe nicht findet und auf dem eigenen PC alles etwas anderes aussieht, weil man zum Beispiel einen anderen Datensatz ausgewählt hat, schafft das Stress, der schnell zur Ermüdung und sicher auch in einigen Fällen  zu aggressivem Verhalten führt.

    Ab und zu sind die ausgewählten Beispiele sinnlos, da sie nicht das demonstrieren, was man eigentlich zeigen wollte. Da der Beamer aber immer demonstrieren will, müssen im Vorhinein immer "sinnvolle" Beispiele gewählt werden, die dann aber häufig nicht praxistauglich sind, weil sie zu demonstrationszwecken vollkommen überladen sind.

    Ständig werden die Ausführungen des Referenten durch das Plenum unterbrochenweil irgendetwas anders ist oder auffällt (O-Ton: "Bei mir ist das anders…", "…kannst du mal schauen…"), je mehr man selbst am Rechner synchron mitmacht umso stärker ist wohl auch der Bedarf die eigene Erfahrungswelt mitzuteilen, in der Regel können die anderen TeilnehmerInnen damit wenig anfangen, weil sie andere Wege gegangen (geklickt) haben.

    Häufig werden gewohnte Routinen (Doppelklick, etc.) zugunsten des Wegeverfolgens unbewußt aufgegeben, das erschwert die eigenständige, intuitive Wiederholung, weil man nicht mehr weiss, wie es eigentlich ging.