Kabavil

Kabavil-Tanztheaterprojekt

Am 03.11. fand der Buddy-Kongress in Düsseldorf statt. Es war ein toller Kongress nicht zuletzt, weil soviele SchülerInnen dort waren, die gezeigt haben, wozu sind in der Lage sind, wenn man sie nicht demütigt, in dem LehrerInnen z.B. Aufsätze bewerten müssen mit mehr als 80 Rechtschreibfehlern bewertet. Herr Fratton hat von Lernpartnerschaften gesprochen, von Lernfamilien, in seinen Lernhäusern sind keine Lehrerzimmer zu finden. Es geht darum Stärken entwickeln zu lassen. Weniger abzuwägen, ob SchülerInnen zu bestimmten Aufgaben fähig sind, sondern sie zu fordern und zu unterstützen, wenn sie sich versuchen. Individualisierung und Rythmisierung (pdf) waren die entscheidenden Forderungen. Es gibt Phasen, in denen gelernt wird, auch die Dinge, die einem nicht liegen. Es gibt Phasen der Freien Arbeit, des Experimentes, des Spiels. Mit Rhythmisierung ist nicht gemeint in 45-minütigen Abschnitten vollkommen wahllos zusammengewürfelte Inputphasen hintereinanderzuschalten. Sondern es geht darum dem Tag eine Struktur zu geben, in der unterschiedliche Lern- und Arbeitsformen aber auch die Freizeit ihren fest Platz hat. Dadurch wird der Tag methodisch zerteilt, inhaltlich allerdings nicht unbedingt. Ein solches Raster ist eine große Hilfe, den Tag sinnvoll zu strukturieren.

Das Buddy-Projekt greift die Idee auf, dass Schüler selbst Verantwortung für ihre Schule und damit für einen Teil ihres Alltags übernehmen. D.h. aber auch, dass sie Freiräume benötigen, in denen sie nicht bevormundet, sondern unterstützt werden. Eine verantwortungsvolle Aufgabe übertragen zu bekommen, hilft häufig der intrinsischen Motivation auf die Sprünge. Beweisen zu wollen, dass man der Verantwortung gerecht wird. Der Lehrer hat die Aufgabe als Begleiter den Misserfolg zu verhindern, den Schülern den Rücken freizuhalten, ihnen ein Erfolgserlebnis zu vermitteln. Keine leichte Aufgabe, wenn Einmischung leicht als Bevormundung verstanden werden kann. Da geht es um Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen.

Prof. Dr. Fauser, im Vergabegremium für den deutschen Schulpreis, sagte in der Podiumsdiskussion: „Viele der heute gelingenden Schulen berichten von Regelverstößen um heute das zu sein, was sie sind.“ Das sollte zu denken geben, dennoch berichtete Fauser auch von vielen tollen Schulen in Deutschland gerade auch Regelschulen, die mit viel Engagement innerhalb der Regeln agieren.

Hier nun endlich auch der Film, der auf dem Kongress nicht gezeigt werden konnte, weil es technische Probleme gab. Er macht noch einmal deutlich, wie häufig die SchülerInnen mit ihren Fertigkeiten unterschätzt werden. Er ist von außerordentlicher Qualität.