Ein Projekt von Studentinnen der Uni Essen zeigt wieder einmal, wie schwer die Arbeit mit kollaborativen Werkzeugen fällt und das die autodidaktisch erworbene Medienkompetenz häufig nicht ausreicht, um adäquat mit den im Internet bereitgestellten Möglichkeiten umzugehen. Der Lehrauftrag, den Jöran und ich konzipierten setzte von Beginn an auf ein gemeinsames Google Doc um die Veranstaltung, die Verabredungen und die studentischen Arbeiten zu dokumentieren und zu koordinieren. Ziel der Lehrveranstaltung mit dem Titel „Gewerkschaftliche Bildungsarbeit: Potentiale, Akteuere, Methoden“ war die Erstellung eines Konzept für eine eigene Bildungsmaßnahme. Es wurde in 4 Gruppen (Infrastruktur und Rahmen, Projektplanung, Inhalt, Verkauf) gearbeitet, wobei die Gruppen sich stark aufeinander bezogen haben. Eine der Studentinnen bemängelte, dass fast kein Austausch zwischen den Gruppen stattgefunden habe.
Das Seminar hat mich daran zweifeln lassen, dass die sogenannten Digital Natives wirklich ein anderes Verhältnis zu dem Medium haben. Ich befürchte, es handelt sich hierbei um eine bloße Unterstellung. Die Tatsache, dass Menschen mit dem Fernsehen groß werden läßt sie zwar anders sozialisieren, die Frage ist jedoch, ob das zu einem veränderten Verhältnis zum Medium oder ihrer Umwelt führt. Das Internet, so meine Wahrnehmung im Rahmen des Lehrauftrages wird eher vor allem passiv konsumierend als aktiv gestaltend genutzt. Dabei würde ich zwar eine hohe Medienkompetenz unterstellen wenn es um den Schutz der Privatsphäre geht, aber dennoch bleibt das Internet eher eine Zeitung, Fernsehkanal oder Telefon als eine Plattform um sich selbst jenseits des sozialen Netzwerke einzubringen.
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Der Deutschlandfunk Podcast geht davon aus, dass es sich bei diesen Digital Natives um Übermenschen handelt, bei denen schon vollkommen andere Gehirnstrukturen vorliegen. Ich würde das nicht unterstützen. Nicht das Medium allein macht einen Menschen zu etwas anderem, sondern die Etablierung einer anderen Nutzung digitaler Medien. Davon sind wir aber noch meilenweit entfernt. Nur weil Jugendliche den Browser ohne weitere Nachfragen nutzen können, sich von seinem Mp3-Player wecken lassen oder lange Zeit am Stück Computer spielen können, macht sie das noch nicht zu Digital Natives. Was ihnen fehlt ist der selbstverständliche Umgang mit digitalen Medien, die über das Rezipieren hinaus gehen. Erst wenn kooperative, kollaborative und revieworientierte (die Fähigkeit, die Arbeit der Anderen kritisch würdigen und damit verbessern zu können) Fähigkeiten Einzug in den Lernalltag erhalten haben, unterscheiden sich die Digital Natives von den Analog Natives.
Wirft man einen Blick in die JIM Studien von 2009 (pdf), und schaut man genauer auf die tatsächliche Nutzung von digitalen Medien, so stellt man fest, das bei Jugendlichen das Internet weniger mit dem Fernsehen oder der Zeitung, als vielmehr mit dem Telefon zu vergleichen ist:
3sat hatte sich in seiner Ausgabe vom 06.06.2010 mit dem Einsatz von digitalen Medien in Schulen beschäftigt. Aber auch hier wird nur der Laptop als digitales Buch aufgeklappt. Das Internet alleine macht aus einer Schule noch keinen zeitgemäßen Lernort. Erst, wenn entsprechende Methoden entwickelt sind, um die digitalen Medien zu integrieren kann eine Generation heranwachsen, die umgelernt hat und Medien aktiv nutzt.
Digital Native sein bedeutet wohl eher, dass man sehr händig ist im Umgang mit Computer und Internet, sich leicht zurecht findet und keine Scheu hat vor dem Medium.
Der Begriff ist jedoch nicht gleichzusetzen mit kompetentem Umgang in allen Facetten. Den müssen auch die Digital Natives erwerben und ausbauen. Es fällt ihnen in der Regel jedoch bedeutend leichter aus den besagten Gründen.
Echtes kollaboratives Arbeiten wird in der Lebenswelt der meisten jungen Menschen wohl eher nicht benötigt. Da arbeiten vielleicht Schüler in einer Band mal online zusammen, um einen neuen Song für die Proben vorzubereiten oder man hilft sich mal aus, wenn ein Bild für ein soziales Netzwerk mit besonderen Effekten versehen werden soll. Sicherlich tauschen sich einige Schüler mit Hausaufgaben aus. Das war es dann aber auch bei der Mehrheit. Man darf also in dieser Hinsicht nicht zu viel erwarten.
Aus meiner Erfahrung würde ich aber schon bestätigen, dass man grob unterscheiden kann zwischen den Digital Natives und den Digital Immigrants. Viele Menschen, die nicht mit Computer, Internet, Spielkonsole und Handy aufgewachsen sind, finden den Zugang dazu deutlich schlechter. Allerdings gibt es auch Menschen, die man zu den Digital Immigrants zählen muss, da sie nicht mit diesen Medien aufgewachsen sind, die sich aber trotzdem in ihrem Zugang nicht von den Natives unterscheiden. Genauso gehören nicht alle Menschen unter 25 automatisch zu den Digital Natives, denn es gibt durchaus genug, die den Zugang nicht hatten, weil entweder kein Interesse vorhanden war, das Geld fehlte oder die Eltern sie davon fernhielten.
Digital Native sein bedeutet wohl eher, dass man sehr händig ist im Umgang mit Computer und Internet, sich leicht zurecht findet und keine Scheu hat vor dem Medium.
Der Begriff ist jedoch nicht gleichzusetzen mit kompetentem Umgang in allen Facetten. Den müssen auch die Digital Natives erwerben und ausbauen. Es fällt ihnen in der Regel jedoch bedeutend leichter aus den besagten Gründen.
Echtes kollaboratives Arbeiten wird in der Lebenswelt der meisten jungen Menschen wohl eher nicht benötigt. Da arbeiten vielleicht Schüler in einer Band mal online zusammen, um einen neuen Song für die Proben vorzubereiten oder man hilft sich mal aus, wenn ein Bild für ein soziales Netzwerk mit besonderen Effekten versehen werden soll. Sicherlich tauschen sich einige Schüler mit Hausaufgaben aus. Das war es dann aber auch bei der Mehrheit. Man darf also in dieser Hinsicht nicht zu viel erwarten.
Aus meiner Erfahrung würde ich aber schon bestätigen, dass man grob unterscheiden kann zwischen den Digital Natives und den Digital Immigrants. Viele Menschen, die nicht mit Computer, Internet, Spielkonsole und Handy aufgewachsen sind, finden den Zugang dazu deutlich schlechter. Allerdings gibt es auch Menschen, die man zu den Digital Immigrants zählen muss, da sie nicht mit diesen Medien aufgewachsen sind, die sich aber trotzdem in ihrem Zugang nicht von den Natives unterscheiden. Genauso gehören nicht alle Menschen unter 25 automatisch zu den Digital Natives, denn es gibt durchaus genug, die den Zugang nicht hatten, weil entweder kein Interesse vorhanden war, das Geld fehlte oder die Eltern sie davon fernhielten.
Der Unterschied zwischen Digital Natives und digital Immigrants erschöpft sicher dann aber auch schon in der angstfreien Nutzung der digitalen Medien. Selbst von einem experimentierfreudigen Verhältnis zu den neuen Medien kann keine Rede sein. Und die darüber hinausweisenden Fertigkeiten, wie Feedbacklust oder Kollaboration, also die Fertigkeiten, die das Medium produktiv nutzen lassen sind nicht ausgeprägt und sind eben so weit entfernt wie bei Menschen, die nicht mit digitalen Medien groß geworden sind.
Der Unterschied zwischen Digital Natives und digital Immigrants erschöpft sicher dann aber auch schon in der angstfreien Nutzung der digitalen Medien. Selbst von einem experimentierfreudigen Verhältnis zu den neuen Medien kann keine Rede sein. Und die darüber hinausweisenden Fertigkeiten, wie Feedbacklust oder Kollaboration, also die Fertigkeiten, die das Medium produktiv nutzen lassen sind nicht ausgeprägt und sind eben so weit entfernt wie bei Menschen, die nicht mit digitalen Medien groß geworden sind.
Ich habe an der Uni ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Das Internet wurde in erster Linie zur privaten Kommunikation genutzt (StudiVZ & Facebook). Möglichkeiten zur Kollaboration waren nicht bekannt und wurden auch nicht genutzt.
Die Mythisierung der „Digital Natives“ ist schon ein seltsames Phänomen.
Ich habe an der Uni ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Das Internet wurde in erster Linie zur privaten Kommunikation genutzt (StudiVZ & Facebook). Möglichkeiten zur Kollaboration waren nicht bekannt und wurden auch nicht genutzt.
Die Mythisierung der „Digital Natives“ ist schon ein seltsames Phänomen.
Das Problem ist eher, dass sich ein Bildungssystem auf dem Digital Natives Mythos ausruht und keine Veranlassung sieht, die Nutzung von Medien in den Unterricht zu integrieren, weil vorausgesetzt wird, dass das eh alle schon beherrschen.
Das Problem ist eher, dass sich ein Bildungssystem auf dem Digital Natives Mythos ausruht und keine Veranlassung sieht, die Nutzung von Medien in den Unterricht zu integrieren, weil vorausgesetzt wird, dass das eh alle schon beherrschen.
[…] des Artikels hatte mich schon im Juni dazu angerufen, und bezog sich auf meinen Blogartikel zu Digital Natives und Analog Natives. Dort hatte ich mich schon mit den sog. Digital Natives beschäftigt, auf die ich während meines […]
Vielleicht komme ich hier ja als Pedant herüber, aber: Sollte man nicht ersteinmal glasklar definieren, was ein Digital Native ist und was ein Analog Native? Was macht diese Nutzergruppe aus? Wenn ich die Bandbreite an Bedeutungen und Definitionen bedenke, die mitschwimmt, wenn Leute in meinem Umfeld über diesen Begriff sprechen, dann wird klar, dass allzu oft Äpfel mit Birnen verglichen werden. Jemand, der geübt ist im Anwenden von Tools (seien es Software Tools oder Social Media Dienste), ist natürlich deshalb doch noch längst nicht zwangsläufig kompetent darin, diese Dienste auch vollumfänglich zu bewerten oder einzuordnen. Wie oft kann man im täglichen Austausch mit der Gemeinde Argumentationsketten miterleben, die zuende gedacht, wirklich grausam wären. Wie oft fehlt da einfach ein Stück Abgeklärtheit? Und dabei denke ich nicht in Kategorien von passt mit politisch/kulturell/sonstig in den kram (oder eben nicht). Ich denke jetzt ersteinmal »nur« an den Begriff der Konsistenz und daran, dass Dinge tatsächlich zuende gedacht sind. Schon an dieser Stelle habe ich große Bedenken, dass beispielsweise Digital Natives per se besser umgehen mit netzaffinen Themen.
Kollaboration durchdacht, aber bitte von allen Seiten
Du schreibst in Deinem Beitrag von Kollaboration. Du schreibst von einer Zusammenarbeit im Zuge eines Seminars. Beim Lesen habe ich mich gefragt, welche Tools das Netz bereitstellt. Gibt man der Arbeitsgruppe eine Auswahl an die Hand oder lässt man sie komplett frei wählen? Machen wir die Sache mal ein wenig schwieriger oder sagen wir reeller: Tun wir so, als sollten Mitarbeiter einer Abteilung etwas zu einem Thema erarbeiten. Schon das Verändern dieser kleinen Vorbedingung erweitert den Begriff der Kompetenz deutlich: die Gruppenmitglieder müssen jetzt nicht nur sinnvoll Tools aussuchen für ihre Arbeit, sie müssen auch einschätzen oder abklären, ob sie diese Tools überhaupt einsetzen dürfen. Stichwort: Policies, Verrat von Firmeninterna (gegenüber Nicht-Firmenservern) etc.. Die nötige Kompetenz nimmt mit jedem kleinsten zusätzlichen Parameter eher exponentiell als linear zu.
Mein Fazit
Vielleicht wird deutlich, was ich meine, wenn ich schreibe, dass es schwierig ist über Kompetenz zu schreiben bzw. zu beurteilen, was kompetent ist, wenn die Ausgangsbedingungen so unscharf sind. Zusätzlich gebe ich zu Bedenken, dass medial erfahrene Leute nicht unbedingt kompetent sind, wenn es darum geht, gesellschaftliche Auswirkungen zu bedenken. Wenn ich mir nur anschaue bzw. ins Gedächtnis rufe, was da beispielsweise im Zusammenhang mit der Zensursula Gesetzgebung damals für Unsinn eben nicht nur aus Richtung Politik kam, sondern beschämenderweise auch aus der Socialmedia-Szene, dann deutet sich an, wie lange der Weg (meiner Meinung nach) noch sein wird, bis wir wirklich kompetente Leute in Sachen digitale Medien haben werden. Noch ein letzter Gedanke: Ich bin gar nicht so sicher, ob es so schlimm ist, dass Entwicklungen bei Menschen einfach Zeit brauchen. Immerhin verdanken wir dieser Trägheit, dass nicht jeder Gedanke sofort umgesetzt wird. Manchmal ist das ja alleine schon ein Segen. 😉
Vielleicht komme ich hier ja als Pedant herüber, aber: Sollte man nicht ersteinmal glasklar definieren, was ein Digital Native ist und was ein Analog Native? Was macht diese Nutzergruppe aus? Wenn ich die Bandbreite an Bedeutungen und Definitionen bedenke, die mitschwimmt, wenn Leute in meinem Umfeld über diesen Begriff sprechen, dann wird klar, dass allzu oft Äpfel mit Birnen verglichen werden. Jemand, der geübt ist im Anwenden von Tools (seien es Software Tools oder Social Media Dienste), ist natürlich deshalb doch noch längst nicht zwangsläufig kompetent darin, diese Dienste auch vollumfänglich zu bewerten oder einzuordnen. Wie oft kann man im täglichen Austausch mit der Gemeinde Argumentationsketten miterleben, die zuende gedacht, wirklich grausam wären. Wie oft fehlt da einfach ein Stück Abgeklärtheit? Und dabei denke ich nicht in Kategorien von passt mit politisch/kulturell/sonstig in den kram (oder eben nicht). Ich denke jetzt ersteinmal »nur« an den Begriff der Konsistenz und daran, dass Dinge tatsächlich zuende gedacht sind. Schon an dieser Stelle habe ich große Bedenken, dass beispielsweise Digital Natives per se besser umgehen mit netzaffinen Themen.
Kollaboration durchdacht, aber bitte von allen Seiten
Du schreibst in Deinem Beitrag von Kollaboration. Du schreibst von einer Zusammenarbeit im Zuge eines Seminars. Beim Lesen habe ich mich gefragt, welche Tools das Netz bereitstellt. Gibt man der Arbeitsgruppe eine Auswahl an die Hand oder lässt man sie komplett frei wählen? Machen wir die Sache mal ein wenig schwieriger oder sagen wir reeller: Tun wir so, als sollten Mitarbeiter einer Abteilung etwas zu einem Thema erarbeiten. Schon das Verändern dieser kleinen Vorbedingung erweitert den Begriff der Kompetenz deutlich: die Gruppenmitglieder müssen jetzt nicht nur sinnvoll Tools aussuchen für ihre Arbeit, sie müssen auch einschätzen oder abklären, ob sie diese Tools überhaupt einsetzen dürfen. Stichwort: Policies, Verrat von Firmeninterna (gegenüber Nicht-Firmenservern) etc.. Die nötige Kompetenz nimmt mit jedem kleinsten zusätzlichen Parameter eher exponentiell als linear zu.
Mein Fazit
Vielleicht wird deutlich, was ich meine, wenn ich schreibe, dass es schwierig ist über Kompetenz zu schreiben bzw. zu beurteilen, was kompetent ist, wenn die Ausgangsbedingungen so unscharf sind. Zusätzlich gebe ich zu Bedenken, dass medial erfahrene Leute nicht unbedingt kompetent sind, wenn es darum geht, gesellschaftliche Auswirkungen zu bedenken. Wenn ich mir nur anschaue bzw. ins Gedächtnis rufe, was da beispielsweise im Zusammenhang mit der Zensursula Gesetzgebung damals für Unsinn eben nicht nur aus Richtung Politik kam, sondern beschämenderweise auch aus der Socialmedia-Szene, dann deutet sich an, wie lange der Weg (meiner Meinung nach) noch sein wird, bis wir wirklich kompetente Leute in Sachen digitale Medien haben werden. Noch ein letzter Gedanke: Ich bin gar nicht so sicher, ob es so schlimm ist, dass Entwicklungen bei Menschen einfach Zeit brauchen. Immerhin verdanken wir dieser Trägheit, dass nicht jeder Gedanke sofort umgesetzt wird. Manchmal ist das ja alleine schon ein Segen. 😉
@Markus: Danke für deinen langen Kommentar.
Zu den Kollegen im Betrieb, die sich für ein Tool entscheiden mit miteinander zu arbeiten. Die wesentlich schwierigere Frage, die sie beantworten müssen, ohne das nicht sofort alles wieder vorbei ist, ist wie sie miteinander arbeiten wollen. Kollaboration braucht Anführer, die eine Idee zur Diskussion stellen, aber die auch in der Lage sind, von der eigenen Idee zurückzutreten um andere Vorschläge zu integrieren, dass setzt ein hohes Maß an sozialer Kompetenz voraus, und eben nicht an Medienkompetenz, allerdings sind solche Kompetenzen am einfachsten im Zusammenhang mit kollaborativen digitalen Medien zu erlernen.
Zu dem Unsinn, der im Zusammenhang mit Zensursula in die Welt kam: Auch das hat weniger mit medienkompetenten Digital Natives zu tun, sondern eher mit viel sozialer Kompetenz. Sich selbst revidieren zu können in einer öffentlichen Diskussion und am Ende sagen zu können, ok, so habe ich das bisher noch nicht gesehen, fällt vielen schwer und kann auch so nur in öffentlichen Räumen erlernt werden.
@Markus: Danke für deinen langen Kommentar.
Zu den Kollegen im Betrieb, die sich für ein Tool entscheiden mit miteinander zu arbeiten. Die wesentlich schwierigere Frage, die sie beantworten müssen, ohne das nicht sofort alles wieder vorbei ist, ist wie sie miteinander arbeiten wollen. Kollaboration braucht Anführer, die eine Idee zur Diskussion stellen, aber die auch in der Lage sind, von der eigenen Idee zurückzutreten um andere Vorschläge zu integrieren, dass setzt ein hohes Maß an sozialer Kompetenz voraus, und eben nicht an Medienkompetenz, allerdings sind solche Kompetenzen am einfachsten im Zusammenhang mit kollaborativen digitalen Medien zu erlernen.
Zu dem Unsinn, der im Zusammenhang mit Zensursula in die Welt kam: Auch das hat weniger mit medienkompetenten Digital Natives zu tun, sondern eher mit viel sozialer Kompetenz. Sich selbst revidieren zu können in einer öffentlichen Diskussion und am Ende sagen zu können, ok, so habe ich das bisher noch nicht gesehen, fällt vielen schwer und kann auch so nur in öffentlichen Räumen erlernt werden.
Hmm, vielleicht hast Du Recht, vielleicht setze ich bei dem Begriff des Digital Natives zuviel voraus.
Man kann das, was ich meine, sicherlich unterteilen Themenfelder wie soziale Kompetenz, mediale Kompetenz und themenspezifische Kompetenz. In vielen Jahren als Berater und Projekter habe ich selten erlebt, dass Projekte in einem nachhaltigen Sinne erfolgreich waren, wenn nicht wenigstens eine Sensibilität für alle drei Teilbereiche vorhanden war. Meiner Erfahrung nach ist es einfach auf Leute zu treffen, die eines der Themenfelder bedienen. Oftmals treffe ich im Arbeitsalltag auf Leute, die in ihrem ganz persönlichen Tunnel unterwegs sind. Da ist es dann die Hauptarbeit, den Blick auch für andere Dinge zu sensibilisieren. Genau das fordere ich auch von den sogenannten Digital Natives (wie auch von allen anderen Leutchen). Kompetenz auf dem medialen Sektor bringt uns alleine nicht weiter. Was wir brauchen ist eine gesamtheitliches Denken. Allzu lange kamen Spezialisten damit durch, dass sie auf die Fachkompetenz ihrer eigenen Fachrichtung gepocht haben. Im Gesamtergebnis erzeugen Projekte, in denen man es sich leistet, Problemstellungen quasi per Tunnelblick anzugehen, einfach deutlich mehr Probleme als Lösungen. Fronten verhärten sich und funktionierende Lösungen rücken in weite Ferne.
Was das Stichwort der Anführer angeht, so kann ich Deine Zeilen nur voll unterschreiben. Ohne intelligente, geistig bewegliche Meinungsführer sind Projekte tot, bevor man sie angefangen hat.
Bevor ich jetzt wieder damit beginne, einen neuen (Kommentar)Roman anzufangen, schliesse ich meine Kommentierung besser. Ich denke, dass wir uns an sich schnell einigen könnten. Bei mir entstand die Anfangsenergie für einen Kommentar vor allem, weil der Begriff des Digital Natives zwar oft diskutiert wird. Leider verwendet man, manchmal bewusst, manchmal unbewusst, niemals Zeit darauf, wirklich belastbar zu definieren, was man unter diesem Begriff versteht. Gerade deshalb hat auch jeder sofort eine eigene Meinung dazu.
Hmm, vielleicht hast Du Recht, vielleicht setze ich bei dem Begriff des Digital Natives zuviel voraus.
Man kann das, was ich meine, sicherlich unterteilen Themenfelder wie soziale Kompetenz, mediale Kompetenz und themenspezifische Kompetenz. In vielen Jahren als Berater und Projekter habe ich selten erlebt, dass Projekte in einem nachhaltigen Sinne erfolgreich waren, wenn nicht wenigstens eine Sensibilität für alle drei Teilbereiche vorhanden war. Meiner Erfahrung nach ist es einfach auf Leute zu treffen, die eines der Themenfelder bedienen. Oftmals treffe ich im Arbeitsalltag auf Leute, die in ihrem ganz persönlichen Tunnel unterwegs sind. Da ist es dann die Hauptarbeit, den Blick auch für andere Dinge zu sensibilisieren. Genau das fordere ich auch von den sogenannten Digital Natives (wie auch von allen anderen Leutchen). Kompetenz auf dem medialen Sektor bringt uns alleine nicht weiter. Was wir brauchen ist eine gesamtheitliches Denken. Allzu lange kamen Spezialisten damit durch, dass sie auf die Fachkompetenz ihrer eigenen Fachrichtung gepocht haben. Im Gesamtergebnis erzeugen Projekte, in denen man es sich leistet, Problemstellungen quasi per Tunnelblick anzugehen, einfach deutlich mehr Probleme als Lösungen. Fronten verhärten sich und funktionierende Lösungen rücken in weite Ferne.
Was das Stichwort der Anführer angeht, so kann ich Deine Zeilen nur voll unterschreiben. Ohne intelligente, geistig bewegliche Meinungsführer sind Projekte tot, bevor man sie angefangen hat.
Bevor ich jetzt wieder damit beginne, einen neuen (Kommentar)Roman anzufangen, schliesse ich meine Kommentierung besser. Ich denke, dass wir uns an sich schnell einigen könnten. Bei mir entstand die Anfangsenergie für einen Kommentar vor allem, weil der Begriff des Digital Natives zwar oft diskutiert wird. Leider verwendet man, manchmal bewusst, manchmal unbewusst, niemals Zeit darauf, wirklich belastbar zu definieren, was man unter diesem Begriff versteht. Gerade deshalb hat auch jeder sofort eine eigene Meinung dazu.
[…] wird. Ich hatte mich schon in einem Vorgänger Artikel zu dieser Beobachtung unter dem Titel “Digital Natives und analog Natives” geäußert. Der so häufig mystifizierte Digital Native nutzt das Internet vor allem als Telefon, […]