Auf dem Socialcamp habe ich eine Session zu „Vergessene Orte der Demokratie mit geocaching neu beleben“ angeboten und das Projekt einer kleinen 12-köpfigen Gruppe vorgestellt. Ich kann dank dieser Session jetzt auf eine kleine Unterstützerliste zurückgreifen, weil ich offensichtlich für das Projekt begeistern konnte.

Die Vorbereitung und die Gespräche mit den CamperInnen hat mich noch einmal zu einer weiteren Konkretisierung gezwungen. Die Telefonate der letzten Woche haben mich auch darin bestärkt, dass Orte eine Magie haben, die in Kombination mit anderen Medien zu einem nachhaltigen Bildungserlebnis verhelfen können. Jöran, der von Beginn an das Projekt im Hintergrund mit unterstützt hat, spricht von educaching. Vielleicht können wir tatsächlich Methoden entwickeln, die Menschen nicht nur von einem Cache zum anderen laufen lassen, sondern Orte und Menschen miteinander interagieren lassen.

Konkretisierungen …

1. Die Recherche nach verwandten Projekten hat uns auf einestages aufmerksam gemacht. Hier konnte ich bisher 1 Geschichte ausfindig machen, die ich sehr gerne umsetzen würde: Martin Luther King in Ost-Berlin: „Let my people go!“ Sie ist nicht nur gut geschrieben (Gänsehautgarantie), sondern durch ihre Verortung für einen educache bestens geeignet.

2. Die Geschichte „Private Kriegsfotos: Mit Knarre und Kamera“ hat mich in einer weiteren Idee bestärkt: Fotocaches. Im Cache sind Bilder von dem Ort zu finden, der ihn in einer anderen Zeit zeigt. Wie eine Folie legt sich das historische Bild über das Jetzt, der Wandel der Zeit läßt sich abgleichen. Dabei bin ich auf die interessante Arbeit von Petra Bopp gestoßen. Sie hat alte private Fotos von Krieg und Unrecht veröffentlicht um den blinden Fleck der Geschichte zu erhellen. Ich denke, dass die Bilder an emotionaler Aufladung nicht verlieren, wenn sie an den Orten betrachtet würden, an denen sie gemacht wurden. Es wird sicherlich nicht immer leicht sein das zu rekonstruieren, aber so könnte der Cacher auf eine medial unterstützte Zeitreise mitgenommen werden, er würde zum Betrachter eines längst vergangenen Ereignisses.

3. Eine dritte Geschichte ist bei einestages unter „Sonderzug in die Freiheit“ zu finden. Auch hier ließen sich am Rand der Strecke Caches verstecken, die die Stationen, den Jubel der DDR-Bürger einfangen.

Am 28./29.10. wird sich ein interdisziplinäres Bündnis im Weimar treffen. Dabei sind Geocacher, politische Bildner, Historiker, Journalisten und eine Sportevent Agentur.