Ich hörte gerade auf B5 Computermagazin, dass vom 2. – 4.2.2010 die Learntec stattgefunden hat.
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Davon habe ich nichts mitbekommen. Der erste Beitrag berichtet über Lernen mit Twitter. Lernen sei kleinteiliger geworden und während die Informationen bei google bis zu 4 Jahre alt sein können, sind die Informationen auf Twitter nur wenige Sekunden alt.

Ich habe es offensichtlich mißverstanden. Aber warum gerade Twitter und nicht Skype oder IRC? Sind die Lernforscher wieder mal den Werkzeugen auf den Leim gegangen? Lernen ist Kommunikation, das ist entscheidend. Mit welchem Tool, das ist doch egal. Was hat lernen mit Technik zu tun so lange man nicht Maschinenbauer o.ä. werden will. Lernen ist doch eine zutiefst soziale Eigenschaft auch für den Maschinenbauer. Am besten kann man von jemandem lernen. Bücher, Enzyklopädien u.a. sind dabei ja auch nur Tools. Technik spielt höchstens in der Vermittlung eine Rolle und das auch nur, wenn man McLuhan sehr ernst nimmt („The Medium is the Message“).

Wenn das Web 2.0 Lernprozesse unterstützt, dann sind wir gerade auf dem Weg einen neuen Lernbegriff zu suchen. DAs Web 2.0 hat uns eine Reihe verrückter Kommunikationsdienste bereitgestellt, die Menschen aufeinander bezieht, die nicht wußten, dass sie an einer ähnlichen Sache arbeiten. Lernen findet immer statt. Institutionelles Lernen vermittelt dabei spezielle Inhalte. Dennoch bleibt das alltägliche adhoc lernen wichtigster Bestandteil unserer Lernbiografie. Beat Döbeli-Honegger sprach auf pb21 von Konstruktionsmus in Abgrenzung vom Konstruktivismus und meinte damit das Erbauen von Konstrukten im handwerklichen Sinne. Also das erbauen von Wissensräumen, durch habtische Verarbeitung des Alltags. In diesem Zusammenhang spielt die Kommunikation und Kollaboration eine entscheidende Rolle.

Nicht Technik, sondern Menschen gestalten Lernprozesse. Das scheint bei der führenden Bildungskonferenz noch nicht angekommen zu sein. Sonst müßte sie ihren Namen schon längst gewechselt haben.