Screenshot von Googles News Timline vom 4/2010Während Googles Suchalgorithmen immer stärker mit den Vorlieben der Nutzenden verwebt werden und über Sinn und Unsinn der Benennung „+1“ diskutiert wird, entwickeln sich in den Tiefen von Googlelabs immer neue Formen, die indexierten Informationen aufzubereiten. Bei meiner heutigen Diigo-Surftour bin ich auf eine beeindruckende Sammlung von Googlediensten gestoßen. 3 davon, die sich mit der Aufbereitung von News befassen und zu denen mir sofort interessante Szenarien für den Seminareinsatz einfallen möchte ich hier vorstellen.

Screenshot Beschreibung
Screenshot von Google Flip 1. Google Fast Flip ist ein Newsreader, der auf der Basis der Nutzung ein Profil erstellt und dem Leser für ihn relevante Informationen zusammenstellt. Das Profil, auf dessen Basis der Algorithmus die News zusammenstellt wird transparent gemacht. Letztendlich nichts anderes als Google News in einer Flip-Optik mit im Moment noch sehr wenig auszuwählenden Medien, eine Lokalisierung auf Deutsch ist auch nicht möglich, dennoch ein Dienst für den tagesaktuellen Überblick jenseits der eigenen Feeds. Bisher ermöglicht das Tool einen interessanten Blick aus dem Ausland auf z.B. deutsche Politik
Screenshot von google in quotes 2. Googles In Quotes vergleicht Zitate von Personen des öffentlichen Lebens zu bestimmten Themen. Für den deutschen Sprachraum fehlt es an möglichen Personen, aber man kann z.B. Angela Merkel mit Josef Ackermann zum Thema „financial“ vergleichen. Auch bei diesem Dienst werden bisher nur englischsprachige Inhalte durchsucht. Sollte es auch für den deutschen Sprachraum gelauncht werden, wäre das natürlich ein prima Werkzeug, um Aussagen von Politikern miteinander zu vergleichen. Gerade in Wahlkampfzeiten, kann das zu einer interessanten Ergänzung für die individuelle politische Positionierung werden.
Screenshot von Googles News Timline vom 4/2010 3. Googles News Timeline stellt die News zu ausgewählten Quellen in einer Zeitleiste dar. Zu Beginn kann man diverse Medien wie Blogs, Zeitungen, Video oder Musik auswählen, anschließend werden die entsprechenden Suchergebnisse präsentiert. Alternative kann man auch ein Suchwort eingeben, dann werden allerdings die von google voreingestellten englischsprachigen Quellen durchsucht und in den Zeitstrahl eingebunden. Da Menschen jedoch schnell vergessen, dient dieses Tool auch dazu, die eigene Erinnerung aufzufrischen: Über was wurde z.B. zum einem bestimmten Datum in den ausgewählten Quellen berichtet? Wie wurde zum Thema Atomkraft vor und nach Japan berichtet. Es ermöglicht nicht nur einen Blick auf die funktionsweise des Mediensystems, sondern kann vor allem Ausgangspunkt für die eigene Reflektion mit News und deren Vergänglichkeit sein.

 

All die vorgestellten Dienste stehen noch sehr am Anfang. Ob jemals etwas daraus wird, steht auf einem anderen Blatt. Es ist hier eher Googles Umgang mit Ideen, der mich fasziniert. Nicht warten, bis ein vorzeigbares ausgereiftes Produkt entwickelt ist, sondern in einer sehr frühen Phase abklopfen, wie die Nutzer mit dem neuen Werkzeug umgehen. Häufig gehen ja bekanntlich die Nutzer ganz andere Wege als das die Programmierenden bzw. die Ideengebenden geplant hätten. Aber es ist auch ein Ausblick, auf das was Google umtreibt. Mag sein, dass hier eine Rückbesinnung auf Googles Kerngeschäft zu erkennen ist: Informationen suchen und bereitstellen.