Wie schon bei der letzten Studie habe ich mir genauer angeschaut, was medienpädagogisch und netzpolitisch relevant ist und habe zu den einzelnen Charts meine eigenen Notizen gemacht, die ich im Folgenden hiermit zur Diskussion stelle. Ich stelle am Ende des Artikels auch meine Notizen zum pdf zur Verfügung, die Studie selbst empfehle ich jedoch hier herunterzuladen. Jetzt aber zu der von mir kommentierten Studie.
Chart/Zitat | Kommentar |
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Während 2011 schon 1/4 aller Jugendlichen ein sog. Smartphone besitzt, waren es 2010 noch ein knappes Achtel (11% w und 16% m) aller Jugendlichen. Die Studie macht hier eher einen schnell wachsenden Trend deutlich. Bildungseinrichtungen sollten sich damit arrangieren, dass die Zahl der Nutzenden auch bis 2012 deutlich steigen wird. Statt eines Verbotes sollte deshalb über eine Integration in den Unterricht nachgedacht werden. | |
Kein Grund zur Sorge. Die Jugendlichen verhalten sich ganz normal und gehen gegen alle Vorurteile ganz „normalen“ Freizeitaktivitäten nach. Ich habe mich allerdings gefragt, welche Definition der mpfs für Medien bzw. medial verwendet. Der Besuch einer Leihbücherei fällt jedenfalls unter non-medial, obwohl es doch wahrscheinlich um die Auseinandersetzung mit Büchern geht, die offensichtlich keine „mediale Freizeitbeschäftigung“ darstellt. Ebenso erstaunlich ist ein Vergleich, der auf Seite 8 der Studie zu finden ist. Dort werden die non-medialen Freizeitaktivitäten mit 2005 verglichen. Dort ist zu sehen, dass Briefeschreiben von 6% (2005 haben noch 6% aller befragten Jugendlichen angegeben Briefe zu schreiben!) auf 1% der Befragten gefallen ist. Damit scheint der Brief in den letzten 5 Jahren zur Bedeutungslosigkeit verkommen zu sein. Umgekehrt hat die Aktivität „Musik machen“ um 6 % zugenommen. Es wäre interessant diesen Trend zu erklären. Gerne in den Kommentaren oder als eigener Blogbeitrag. | |
Fernsehen spielt in der subjektiven Wahrnehmung der Jugendlichen nur eine halb so große Rolle wie die Nutzung des Internet, die realen Nutzungszeiten sehen anders aus. Es spricht aber vieles dafür, dass der Fernseher eher als Medium wie das Radio nebenher läuft, während die Nutzung des Internets die Aufmerksamkeit stärker fordert und damit auch als präsenter wahrgenommen wird. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Formulierung „Internet nutzen“, „Fern sehen“ und „Radio hören“. Das Fernsehn und das Radio wird also nicht genutzt, sondern konsumiert. | |
These: Das Internet wird als Betriebssystem erfahren, als eine untere Schicht und als nichts, wo man „hingeht“ so wie man das Radio anschaltet. In sofern wäre es für kommende Studien empfehlenswert den Begriff Internet bewußter zu verwenden. Das Internet wird seit knapp einem Jahr nicht mehr nur über den Computer „betreten“, sondern auch über das Handy. Damit wird das Internet im Tagesverlauf bei den Besitzern eines Smartphones eher eingebettet und tritt dadurch auch nicht immer bewusst in Erscheinung.„Die Handys der Jugendlichen sind weit mehr als einfache Mobiltelefone. Fast jedes Gerät hat eine Kamera integriert (95 %), neun von zehn haben die Möglichkeit, Daten per Bluetooth zu tauschen (92 %) oder MP3-Dateien abzuspielen (90 %). 85 Prozent haben ein Radio im Han- dy integriert und vier von fünf Handybesitzern können mit dem Handy ins Internet gehen (81 %). Jedes dritte Gerät hat ein GPS zur Ortung via Satellit (35 %) und jedes Vierte eine Infrarotschnittstelle (24 %).“ (Seite 58)Das Internet spielt in der Schule mit 5% eine geringe Rolle im Vergleich zum „Lernen“ mit 17%. Da es sich um einen Tagesverlauf handelt, ist mit Lernen wahrscheinlich die Zeit gemeint, in der Hausaufgaben gemacht oder für Klausuren gelernt wird. Also vor allem die Zeit, in der der Pädagoge abwesend ist. Offensichtlich hat der Lernende eher eine Idee, wie das Internet bei der Aneignung von Wissen behilflich sein kann als der Pädagoge. | |
Wie schon 2010, so bleibt der Trend auch 2011 ungebrochen. Medien werden vor allem dann genutzt, wenn Jugendliche allein gelassen werden. Das widerspricht der These, dass Medien einsam machen. Vor allen Dingen das Internet ist von zentraler Bedeutung, wenn Jugendliche alleine sind, sicherlich auch um die Einsamkeit zu überwinden, in dem der Kontakt zu Freunden gesucht wird. | |
„In der JIM-Studie wurden die Jugendlichen gefragt: ‚Stell Dir mal vor, Du wirst im Radio, im Fernsehen, in Tageszeitungen oder im Internet über ein und dasselbe Ereignis informiert, die Berichte widersprechen sich aber bzw. sind voneinander verschieden. Wem würdest Du am ehesten glauben: dem Radio, dem Fernsehen, dem Internet oder der Tageszeitung?‘.“ (Seite 18) | Wie kann man eine solche Frage stellen. Man vertraut doch keinem Medium, sondern einer Quelle. Hier werden die Jugendlichen doch eine vollkommen falsche Fährte gelockt |
Tauschbörsen sind als Bezugsquelle für Musik auf der letzten Position. Vor allem Jugendliche machen von der Privatkopie Gebrauch. Aber auch das Kaufen von CDs ist den Jugendlichen nicht fremd. Wenn also die Musikindustrie zum nächsten Rundumschlag ausholt, sollte dieses Chart nicht fehlen. | |
Die Präferenzen beim Fernsehprogramm sind vollkommen klar. Jungs schauen Pro7, Mädchen schauen RTL. Die öffentlich-rechtlichen spielen eine untergeordnete Rolle. Auf Seite 27 der JIM Studie 2011 werden „Liebste Unterhaltungsshows/Castingsendungen im Fernsehen 2011“ visualisiert. Bei den Castingshows gibt es eine Vorliebe bei den Mädchen, bei den Unterhaltungs- und Spielshows eine Vorliebe bei den Jungs. Das könnte die Präferenz erklären. | |
„Generell ist die regelmäßige Nutzung von Nachrichten in allen Bildungsgruppen verankert (Gymnasium: 47 %, Realschule: 45 %, Hauptschule: 50 %). Jugendliche mit geringerem Bildungshintergrund tendieren jedoch eindeutig zu den Nachrichtenformaten von RTL (Gymnasium: 8 %, Realschule: 13 %, Haupt- schule: 27 %).“ (Seite 25) | Das Bildungsniveau scheint in allen Bereichen der Untersuchung zu heftiger Ausdifferenzierung der Nutzung von Medien zu führen. Ähnliches ist für die Nutzung von Computerspielen zu beobachten. Auch hier spielen eher Haupt- und Realschüler als Gymnasiasten. Auf Seite 30 der Studie ist aber auch nachzulesen, das der Zugang zum Internet keine Frage des Bildungsniveaus ist. |
„Bei der JIM-Studie 1998 lag der An- teil der regelmäßigen Leser bei 38 Prozent, 2011 ist der Wert auf 44 Prozent angestiegen.“ (Seite 28) | Da ist das Internet sicherlich ein Wegbereiter, weil es die Schriftlichkeit wieder stärker betont, als vormals das Radio oder das Fernsehen. Insofern ist es eine grundsätzliche Hinwendung zur Schrift, die aber aufgrund ihres höheren Abstraktionsgrades eher Gymnasiasten als Hauptschüler anzieht. Die Schlüsselkompetenz ist deshalb vielleicht doch nicht Bildung, wie Jöran in seinem Artikel schreibt, sondern Lesen. Ohne eine hohe Affinität zum geschriebenen Wort, wird das Internet nicht erschließbar sein. (Ein Lob an Alle, die es bis hierher durchgehalten haben.) |
„Die Zeit, die Jugendliche nach eigener Einschätzung an einem durchschnittlichen Werktag (Montag bis Freitag) im Internet verbringen, ist mit 134 Minuten inzwischen deutlich höher als die tägliche Fernsehnutzung (113 Minuten).“ (Seite 31) | Die Internetnutzung hat die Fernsehnutzung nicht substituiert, sondern verhält ist additiv. D.h. neben täglich 113 Minuten TV kommen 134 Minuten Internetnutzung hinzu, das macht 247 Minuten oder anders gesagt über 4 Stunden bildschirmbasierte Medien pro Tag. Wie schon gesehen, kann man die Schulzeit aus dieser Mediennutzung ausklammern. Das heißt aber auch, dass die Studie deutlich macht, dass die Mediennutzung sich überschneiden muss. Wenn also der Fernsehr läuft, ist das Laptop zeitgleich in Betrieb. Dazu legt die JIM Studie keine Zahlen vor, aber alles andere scheint unwahrscheinlich. |
Das Smartphone und damit die Allgegenwart des Netzes wird neue Nutzungsformen hervorbringen und die Nutzungsdauer ad absurdum führen, weil die Jugendlichen nicht mehr offline sind, auch wenn sie dafür nicht dauerhaft auf ihr Device schauen müssen. Andererseits ist der Anstieg der Internetnutzung über Smartphones auch ein Anzeichen für einen erneuten grundlegenden Wandel bei der Mediennutzung. | |
Entweder liegt es am Fragedesign der Studie oder es kommt mir so vor, dass sich die Exploration von Informationen stark an die Nutzung der traditionellen offline Medien anlehnt. Informationen werden fast ausschließlich pullmedial und nie pushmedial erschlossen. RSS Feeds scheinen vollkommen unbekannt zu sein. Filter scheinen nur im Kopf zu existieren. Das Internet wird nicht dazu genutzt, diese Filter zu automatisieren bzw. zu definieren. Dabei wird es eine sehr wichtige Fertigkeit sein, Filter definieren zu können. Es geht eher um ein Suchen statt um ein filtern. | |
„Betrachtet man die Tätigkeiten, die Jugendliche im Internet und am Computer üblicherweise ausüben, so ist dies neben der Kommunikation mehr das Konsumieren von Angeboten und weniger die aktive Beteiligung, die man unter „Web 2.0“ zusammenfassen kann.“ (Seite 37) Die digitalen read/write Medien werden genutzt als seien es reine Sender. Das Beschreiben der digitalen Medien muss integraler Bestandteil von Lernpozessen werden. Gelernt wird nicht nur durch die Wiederholung sondern durch die aktive Auseinandersetzung. | |
„Trotz allem kann jeder vierte Internetnutzer bestätigen, dass in seinem Freundeskreis schon einmal jemand im Internet regel- recht fertig gemacht wurde.“ (Seite 39) | Es sollte klar sein, dass das kein Problem des Internets ist, sondern ein soziales. Eltern und Lehrer scheinen das Problem erkannt zu haben und führen es auf die Verfügbarkeit des Internets zurück. Dort fühlen sie sich machtlos, weil es ihnen schwer fällt, nachzuvollziehen und zu analysieren, wie sich die Dynamik entwickelt und wer die Täter sind. Neben derm Training sozialer Kompetenzen und der Verantwortung füreinander, die in der Pubertät eh eine überproportionale Bedeutung haben, wird es wichtig sein, einen kulturellen Wandel zu begleiten, das scheint aber Angesichts der medialen Sozialisation der Erwachsenen von denen nur sehr schwer leistbar zu sein. |
„Fast drei Viertel der Jugendlichen denken, dass Freund- schaften heutzutage wegen des Internets oberflächlicher sind. Dagegen findet mehr als die Hälfte, dass das Internet einen größeren Freundeskreis ermöglicht.“ (Seite 41) | Was Facebook mit dem Äquivalent Freunde gesellschaftlich angerichtet hat, lässt sich anhand dieses Zitates nur erahnen. Es weisst aber auch auf einen Wandel hin, den keiner zu erklären vermag. |
Die Nutzung sozialer Netzwerke nimmt ungebremst zu. Der Gewinner ist Facebook, der Verlierer sind die VZ Netzwerke. „Hier hat sich der Markt in den vergangenen zwölf Monaten radikal gewandelt. Der Anteil der Facebook-Nutzer hat sich annähernd verdoppelt (von 37 % in 2010 auf 72 % in 2011), hingegen hat sich der Anteil des einstigen Marktführers schülerVZ fast halbiert (von 53 % in 2010 auf 29 % in 2011).“ (Seite 48)Das macht eines deutlich: Unsere unmittelbare Zukunft für alltagsbestimmende Aktivitäten ist noch nicht einmal für die nächsten 12 Monate vorhersehbar. Ein gutes Beispiel scheint der Siegeszug von Facebook zu sein. Was uns 2012 in diesem Bereich erwartet steht in den Sternen aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass gemachte Vorhersagen nicht eintreffen werden. Die Bedeutung von Smartphones und Tablets wird die Nutzungsform der sozialen Netzwerke radikal verändern und mit Sicherheit wird es so nie eintreten, sondern ganz anders kommen :-). | |
„Gegenüber den JIM-Studien der Jahre 2009 und 2010 ist der Anteil derjenigen, die ihre Daten online posten, insgesamt betrachtet eher rückläufig.“(Seite 50)Mit dem Rückgang eigene Daten preiszugeben, scheint ein Rückgang der von Jugendlichen eingestellten Informationen insgesamt einherzugehen. Offenbar wird hier nicht unterschieden, ob es sich um eine Telefonnummer oder eine Befindlichkeit handelt. Mag das an der von einigen Medienpädagog_innen meist undifferenzierten Botschaft liegen im Internet nichts von sich preiszugeben? Antworten dazu gerne in den Kommentaren.Ich denke, wir brauchen einen reflektierten Umgang mit Öffentlichkeit. Wir sollten weniger privat und öffentlich gegeneinander abwägen als vielmehr geheim und öffentlich, weil das Private Teil meiner Person ist, die zunehmend Einzug ins Internet hält. | |
„Mit 79 Prozent ist der Anteil derer, die ihr Profil mit einer Privacy-Option vor dem Einblick Fremder geschützt haben, gegenüber 2010 (67 %) nochmals deutlich gestiegen. Mädchen und junge Frauen agieren hier merklich vorsichtiger (85 %) als Jungen und junge Männer (72 %).“ | Eine wünschenswerte Entwicklung, weil die Nutzenden gestaltend und reflektierend Einfluss nehmen. Dennoch gaukelt der Begriff „Privacy-Option“ vor, es gäbe die Möglichkeit Informationen in sozialen Netzwerken dauerhaft zu steuern. Es sind ja gerade die Änderungen der Betreiber der sozialen Netzwerke, die einst geschützte Informationen dann doch wieder öffentlicher zugänglich macht. Ich verweise auf die obige These: Internet und Privatsphäre, das passt nicht zusammen. Internet = öffentlich, Privat = nicht öffentlich ? Internet |
Alamierend ist hier, dass 20% keine Vorstellung haben, was mit ihren Daten passiert. Alarmierend deshalb, weil sich ihnen diese Frage gar nicht stellt. Ein kritisches Bewußtsein in Hinblick auf soziale Netzwerke scheint ihnen fremd, denn es wäre relativ leicht Information dazu zu bekommen. Diese 20% könnten aber mit den oben verbliebenen 20% korrelieren, die ihre Privacy-Optionen nicht verändert haben. | |
„Die Eltern und die Schule verlieren deutlich ihren Status als Ansprechpartner zu diesem Thema.“(Seite 54)Es sind die Medien, welche auch immer, die die Erklärungsmacht zum Thema Datenschutz übernommen haben. Offensichtlich trauen die Jugendlichen ihren Eltern und Lehrern solche Beratungskompetenz nur bedingt zu. | |
Das ist mit eines der erstaunlichesten Ergebnisse dieser Studie und ich kann es gar nicht richtig glauben: 44% haben sich mit den AGBs ihres sozialen Netzwerks beschäftigt. Aber vielleicht sollte man nicht immer von sich auf andere schließen :-). | |
„Der Anteil der Handybesitzer, der regelmäßig mit dem Handy online geht, hat sich in zwei aufein- anderfolgenden Jahren jeweils mindestens verdoppelt (2009: 4 %, 2010: 8 %, 2011: 22 %).“ (Seite 60) | Welche Auswirkungen der mobile Zugang zum Internet für die Jugendlichen hat wird sich sicherlich in der JIM Studie 2012 nachlesen lassen. Sicher ist aber, die Schere zwischen der entsprechenden Nutzung der mobilen Geräte auf der einen Seite und der Wirklichkeit in Schule und Beruf auf der anderen Seite immer größer, unerträglich größer wird. |
„Die JIM-Studie verfolgt diese Prob- lemfelder seit einigen Jahren und der mpfs etablierte mit dem Internetangebot www.handysektor.de gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen ein Internetportal, um Jugendliche über die Probleme mobiler Nutzung aufmerksam zu machen und Tipps zum sicheren Umgang zu vermitteln.“ (Seite 61) | Liebe Landesmedienanstalt NRW, lieber mpfs, Probleme dieser Art lassen sich nicht mit einem Informatinsangebot auf einer Webseite lösen. Es geht nicht darum zu wissen, sondern in den konkreten sozialen Felder aktiv zu werden. Also helft in den Schulen und in den ausserschulischen Bildungseinrichtungen. |
Hallo Guido, ohne deine Kommentare (die ich für interessant und hilfreich halte) im Einzelnen kommentieren zu wollen, möchte ich zum letzten Punkt etwas sagen. Der von dir angesprochene mpfs wird getragen von der LFK (Ba-Wü) und der LMK (RLP). Für die LMK, der ich ja angehöre, kann ich sagen, dass wir deiner Bitte in die Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen zu gehen, schon nachgehen und zwar auf vielfältige Weise. Zu diesem Zweck wurde medien+bildung.com vor 5 Jahre gegründet. Am 20.12. feiert m+b.com Geburtstag, guck mal hier: http://medienundbildung.com/jubilaeumsblog
Liebe Katja,
danke für den Hinweis. Es ist etwas zugespritzt formuliert, wohl wissend, dass solche Informationsangebote vielleicht von Eltern, aber wohl nur sehr zögerlich von Jugendlichen angenommen wird.
[…] Das Internet gibt es nicht …. Gefällt mir:LikeSei der Erste, dem dieser post gefällt. Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. ← Lernfest 23.10.2010 […]
Hallo Guido,
ganz herzlichen Dank für diese sehr detaillierte Auseinandersetzung und Kommentierung der JIM 2011. Sehr hilfreich, man hat sich ja fast schon an dieses November-Event gewöhnt, zumal die Veränderugnen ja auch eher gering sind, in der Regel. Gleichzeitig sehe ich darin eben auch die große Stärke der JIM: es ist eben die einzige Langzeituntersuchung zum Mediennutzungsverhalten von 12-19jährigen!
Zu einem Punkt Ergänzungen von mir, nämlich zum dritten Chart „Wichtigkeit der Medien“: die JIMplus Nahaufnahmen von 2009 http://mpfs.de/fileadmin/JIMplus/Nahaufnahmen/JIMplusNahaufnahmen2009Ansicht.pdf bestätigen Deine Einschätzung teilweise, teilweise eben nicht. Folie 25 zeigt, dass 47% der Befragten angeben parallel zum Fernsehen etwas anderes zu tun. Interessant ist, dass aber nur 30 Prozent der Aussage zustimmen „Ich bin der Meinung, dass Fernsehen bei Jugendlichen nicht mehr so eine große Rolle spielt“ (Folie 26). Ich finde das auch verwunderlich, da ich Dir eben zustimmen würde, dass das „Fernsehen spielt in der subjektiven Wahrnehmung der Jugendlichen nur eine halb so große Rolle spielt wie die Nutzung des Internet“. Aus unserer Arbeit in der bpb kann ich aber berichten, dass offenbar das Fernsehen eine sehr große Bedeutung als Kommunikationstrigger hat, so ist beispielweise prosieben.de eine der größten und häufigst genutzten Internetseiten eines Fernsehsenders in Europa, lt. IVW auf Platz 10 im Vergleich der inländischen Visits, RTL auf Platz 15 (http://bit.ly/sJfH3K).
Insgesamt vermute ich, dass wir tatsächlich einen Wandel quasi in Echtzeit erleben können, der noch nicht abgeschlossen ist, und sicherlich durch HybridTV auch nochmal neue Aspekte zeigen wird, s.a. den Vahrt zu „Wege der Mediennutzung in den letzten 14 Tagen“: http://mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf11/JIM11_20.pdf
Die Bedeutung des Fernsehens als altes und nach wie vor gut funktionierendes Massenmedium ist nicht zu unterschätzen. Man sieht es ja auch an den täglichen Nutzungszeiten. Dort ist das Internet zwar vorne aber von TV dicht gefolgt. Das Fernsehen spielt sicherlich als Massenmedium eine wichtige Rolle, weil es gemeinsame Themen in der Schule belegt. Die Frage ist aber in wiefern das im TV zu sehende im Internet diskutiert und in der Peergroup digital verarbeitet wird.
Katja schrieb u.a.: „Zu diesem Zweck wurde medien+bildung.com vor 5 Jahre gegründet.“
Siehe dazu für NRW: Eltern+Medien:
http://www.elternundmedien.de/
[…] habe mich wie jedes Jahr (2010, 2011) über die JIM-Studie hergemacht und jenseits eines oberflächlichen Blicks in die Tiefe geschaut, […]
[…] habe mir, wie jedes Jahr (2010, 2011, 2012), die JIM Studie (pdf mit meinen Notizen) genauer angesehen und darüber nachgedacht, was die […]
[…] DAS Internet gibt es nicht, eine kritische Auseinandersetzung mit der JIM Studie 2011 […]