Zum Hauptinhalt springen

Profile, Soziale Netzwerke und die Macht des Standards

Avatar

CC by-nv-sa by brtsergio (flickr)

Waren es nicht die Provider mit ihren Miniwebpacks, die die Internetnutzer gewinnen wollten, eine eigene kleine Webseite über sich zu betreiben. Das Web sollte zum frei gestaltbaren Telefonbuch für jeden werden, in dem ich meine Person darstellen konnte, wie es mir gefiel. War das nicht die Zeit der Frontpages, animierten Gifs, unsäglicher Farbkombis und Webseitenbaukästen? Dieses Zeitalter hat glücklicherweise ein Ende. An die Stelle der digitalen Visitenkarten und Forenprofile sind Plattformen getreten, deren einziger Zweck die Erstellung eines Profils ist. Während Myspace den Webbaukastenbauer/innen den Umstieg mit Erhaltung der bekannt grottigen Ästethik erleichterte, hat Facebook Technologien auch jenseits der eigenen Plattform entwickelt, um das eigene Profil zu promoten.
Die sich jetzt ausbreitende Diskussion problematisiert eine schon in den frühen 90ern angelegte Entwicklung, die aber dem Netz inhärent ist. Wenn man sich nicht anfassen kann, Weiterlesen

Twitter versus Xing

In beiden Fällen handelt es sich um soziale Netzwerke, deshalb sei ein Vergleich gestattet. Xing

bezeichnet sich selbst als Karrierenetzwerk mit diversen Features zur Kontaktanbahnung, Twitter kommt mit einer einfachen aber nicht unbedeutenden Frage daher „Was machst du gerade“. Kein langes Profil, auf dass sich die Suchen der Kontaktanbahnung beziehen können, sondern eine 140 Zeichen lange Bio, oder sagen wir besser eine Tagcloud. Trotzdem gelingt es ein differenziertes Netzwerk auszubilden, nicht sofort, das braucht Geduld. Aber die Beschäftigung mit dem Gegenüber, mit dem Gefundenen bei Twitter ist länger und intensiver und beschränkt sich nicht nur auf eine Kontaktanfrage. Sie ist allerdings auch flüchtiger und das entfollowen gehört zur Gestaltung des Netzwerks bei Twitter dazu. Dennoch, man liest sich lange und ist sich auf irgendeine Art auch vertraut. Nur wer sich regelmäßig meldet und zu den eigenen Interessen interessantes von sich gibt hält der ständigen Prüfung der Followerliste stand. Natürlich ist Twitter für Jeden etwas Anderes, es soll sogar Journalisten geben, die denken, Twitter sei ein Nachrichtenticker, dennoch wächst mit jedem Tweet das eigene Profil, es bleibt von den Veränderungen und Anforderungen der beruflichen und privaten Welt abhängig und ist nicht ein ständig sich fortschreibendes aber auch irgendwie starres Profil wie bei Xing. Für die einen ist Twitter die Lästerecke, für die Anderen Marketingwerkzeug, für wieder Andere Blogersatz oder auch nur RSS-Reader (siehe spiegel_eil, die meistgelesene Twittertimeline Deutschlands). Wenn ich gefragt werde, wem man folgen sollte, sage ich immer „suche selbst“. Es ist viel schwerer als bei Xing Kollegen oder alte Schulfreunde zu finden, dafür sind die Twitternamen viel zu anonym. Auf Konferenzen habe ich angefangen die RL-Kontakte bei ihrem Twitternamen zu nennen, ganz einfach, weil der RL Name nicht bekannt ist, oder weil es einfach so rausrutscht. Die individuelle Twittertimeline ist umso ausdifferenzierter, je länger man selbst schon twittert. Twitter erschließt sich nicht nach den ersten 10 Minuten, man muss es tun, länger, sonst hat man eine schlechte Follower Liste und bekommt kaum Respons.

Poken und Sicherheit

doyoupokenNach der gestrigen Session, dem Kauf eines Poken und der anschließenden persönlichen Unsicherheit habe ich mir die Sicherheitsbestimmungen, also die Datenschutzrichtlinien von doyoupoken einmal genauer angeschaut und war anschließend nicht wesentlich beruhigter.

“ In dem du den Service von Poken benutzt, stimmst du automatisch den beschriebenen Datenschutzrichtlinien zu.

Dürfen die das? Ich bin ja kein Jurist, aber schauen wir auf das Highlight:

„Automatisch gespeicherte Informationen. Poken erhält und speichert Informationen, welche automatisch von deinem Computer beim browsen durch das Internet und beim benutzen der Poken-Website übermittelt werden. Die Informationen enthalten Informationen zu deinen Cookies (wie in Paragraph 4 beschrieben)“Weiterlesen