„Hurra, wir lesen noch“ titelt die Zeit in ihrer aktuellen Ausgabe und stellt fest, dass das Internet ein Schriftmedium ist. Wer hätte das gedacht? Das Internet verleitet seine Nutzer_innen zum Lesen? Das lässt das Internet zu einem „Lean-Forward-Medium“ werden (wie Tim Pritlove es in seinem hörenswerten Podcast zu „Fernsehn“ genannt hat), im Gegensatz zum Fernsehn, dass gerne auch als „Lean-Back-Medium“ bezeichnet wird. Aber schon längst zwingt uns das InternetWeiterlesen
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Kategorie: Kompetenz für Medien
Warum der Schutz der Privatsphäre zum nächsten Digital Divide führt
Privatsphäre meint den uns umgebenden Raum, in dem wird gerne für uns sind und den niemand was angeht. Wer hat es schon gerne, auf der Toilette überrascht zu werden? Deshalb gehe ich nur auf abschließbare Toiletten. Es gibt halt Momente, in denen ist man lieber allein. Es mag Menschen geben, die ihre Privatsphäre vollkommen aufgegeben haben, denen der Moment für sich alleine nicht wichtig erscheint. Aber das häufig von Ignoranten strapazierte Argument „Was solls, ich habe doch nichts zu verbergen“ erscheint in diesem Licht eher als die Anwendung des Gegenteils: „Kommt und schaut euch um, wann immer ihr mögt“ und jeder der keine Privatsphäre für sich beansprucht, hat was zu verbergen. Privatsphäre ist aber Teil unseres Menschseins und hat so gewendet nicht viel mit Datenschutz zu tun. Wohl aber mit der digitalen Welt. Dort haben wir auch ein Recht auf Privatsphäre. Man mag mir entgegenhalten, dass das Private nicht ins Netz gehört, das gilt aber nur für Menschen, die die digitale von der physikalischen Welt abtrennen können. Die Grenzen sind aber für viele Menschen fließend geworden ohne dass sie sich für internetabhängig halten. Das ist nur deshalb so schwer nachvollziehbar, weil es kein dem Internet vergleichbares Medium gibt. Das ist auch der Grund, weswegen die entsprechenden Vergleiche immer hinken.Weiterlesen
Was Bildungsinstitutionen von der Open Source Entwicklung lernen können
Open Source ist eine Lizenz, die unter bestimmten Bedingungen gewährleistet, das der Quellcode, also letztendlich der Ablauf des Programms offen gelegt wird. Der Grund dafür ist häufig, dass andere Programmierer den Programmcode verändern und damit ihren Bedürfnissen anpassen können. Bei guten Open Source Programmen wird aber nicht nur den Quellcode veröffentlicht, sondern auch noch eine Dokumentation, die einem Außenstehenden nachvollziehbar erklärt, wie das Programm funktioniert und aufgebaut ist. Das ist letztendlich auch die Grundlage, damit Menschen mit- und voneinander lernen können. Ich möchte in diesem Artikel nicht viel weniger versuchen, als eine Lernsetting zu beschreiben, das sich von der gemeinschaftlichen Entwicklung von Open Source Software ableitet und als Grundlage dienen soll, wie heute Wissen verarbeitet und Lernprozesse gestaltet werden müssten.Weiterlesen
Umfragetool zur Seminarevaluation
Nach dem letzten Artikel habe ich mich noch etwas genauer mit netzbasierten Umfragetools beschäftigt. Ich finde das es eine recht interessante Form ist, sich niederschwellig in eine Diskussion einzuklinken. Der Fokus meiner Recherchen richtete sich in den letzten Tagen vor allem auf den Einsatz von Umfragen in Seminaren. Schon seid Jahren evaluieren wir, wie wahrscheinlich jeder anständige Bildungsanbieter, unsere Seminare. Dabei haben wir es nie bei einer Schlussevaluation belassen, sondernWeiterlesen
8 kostenlose Android Apps zur Fussball WM
Ich habe eine Reihe sehr unterschiedlicher Apps zur Fussball WM getestet, soweit das möglich war, denn der Betrieb startet ja erst am 11.06. um 16:30 Uhr mit dem Spiel Südafrika gegen Mexiko. Es haben 2 verschiedene App-Typen etabliert: Zum einen die Apps, die über aktuelle Spielstände informieren, Mannschaftsaufstellungen und Tabellen präsentieren. Auf der anderen Seite die interaktiven Mitmachapps wie ipundit und World Cup Guess. Pdassi hat schon eine Reihe an Apps gelistet, auf die zumindest verwiesen sein soll, hier fehlen jedoch die äußerst unterhaltsamen „Mittmach-Apps“. Vielleicht habt ihr noch weitere interessante Apps gefunden, dann nutzt doch bitte die Kommentare, ich ergänze die Apps dann in der Liste.Weiterlesen
Die Grenze zwischen Privat und Öffentlich muss neu gezogen werden
Gerade ist wieder einmal Facebook in der Kritik und der Grund ist die Erosion des Datenschutz. Angeregt wurde ich zu diesem Artikel durch das letzte Chaos Radio zum Thema Datenbrief. Die Idee des Datenbriefs (huch, der ist ja in der Wikipedia zu finden) fordert jedes Unternehmen mit aktiven Datenbeständen auf, einmal im Jahr den Dateninhabern Informationen zu den gespeicherten Daten zu senden. Fast alle Anrufer der Sendung waren gegen den Datenbrief. Es gäbe ja schon das allgemeine Auskunftsrecht, bestenfalls wurde einem Datenbrief mit Opt-In, also mit aktivem Kreuz machen an der richtigen Stelle zugestimmt. Es wurde sehr klar unterschieden zwischen den Daten, die der Staat sammelt und denen die Unternehmen sammeln. Die Begründung war, dass die Datensammlung staatsseitig alternativlos ist. Der Podcast ist hier noch einmal zu hören:
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Was ist nur los mit den Menschen? Die Offliner entschuldigen die Preisgabe privater Daten mit „Ich habe nichts zu verbergen“, die Onliner damit, dass sie von der Weitergabe der Daten ja auch selbst profitieren, in dem z.B. Dienste personalisiert werden. Dabei ist offensichtlich allen das Ausmaß ihrer Datenspenden bewußt, sie tun es also häufig reflektiert. Und wenn man sich die große einmal im Jahr stattfindende Demo „Freiheit statt Angst“ anschaut, würde niemand behaupten können das Thema Datenschutz hätte keine Konjunktur.Weiterlesen
Open Data erhöht die Medienkompetenz
Opendata bezeichnet die Idee öffentliche Daten jedem zugänglich zu machen. Viele staatliche Institutionen erheben Daten, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen sollten, sie haben sie schließlich bezahlt. Es geht aber weniger um eine einfache Veröffentlichung dieser Daten, sondern vor allem darum, diese Daten so zur Verfügung zu stellen, dass sie der Öffentlichkeit nutzen können. Daniel Dietrich hat bei Netzpolitik einen Beitrag dazu geschrieben in welcher Form die Daten idealerweise aufbereitet werden sollten. Dieser Blogbeitrag möchte der Frage nachgehen, welche Optionen sich dadurch für Bildungseinrichtungen ergeben könnten?Weiterlesen
JMStV – Wer am Wasser wohnt muss schwimmen lernen!
Wer in der Nähe eines großen Sees wohnt und kleine Kinder hat, hat mehrere Möglichkeiten dafür zu sorgen, das die Kinder nicht ertrinken:
1. Eine hohe Mauer bauen, Stoppschilder und Warnhinweise aufstellen
2. Kindern Angst vor Wasser einbleuen.
3. Wegziehen, dort wo kein See in der Nähe ist
4. Den Kindern schwimmen beibringen
Die wohl nachhaltigste Variante ist die letzte. Kann man Kindern zumuten schon recht früh schwimmen zu lernen, früher alle viele Andere, werden sie in der Lage sein die sehr komplexen aber lebensrettenden Bewegungen zu erlernen? -Ja, das kann man, Kinder, die an einem See wohnen, werden vermutlich viel Motivation mitbringen, um den nahegelegenen See auch nutzen zu können.
Soviel zum See, mit dem Internet verhält es sich ähnlich, das große Problem ist allerdings, dass die für Kinder verantwortlichen Personen häufig selbst nicht schwimmen können. Deshalb ist das Problem auch nicht so einfach zu lösen.Weiterlesen
Was Educaching nicht ist #relearn #rp10
Wer noch mal die Präsentation von Jöran und mir auf der re:learn anschauen will, kann das jetzt hier tun.
Ich hatte auch noch einige Videoaufnahmen mit meiner Flip gemacht. Leider hat die schon nach wenigen Wochen den Geist aufgegeben und ob ich jemals an die Daten gelange kann ich nicht sagen.
Der Vortrag war eigentlich OK. Die abschließende Diskussion und die Einwürfe während der Vortrags haben mir allerdings zu denken gegeben. Ich möchte noch einmal klar machen was educaching nicht ist:
Educache zu Martin Luther King auf RBB und ARD
Es war ein Höllenritt: Auf der re:publica hat uns das RBB für die Abendschau und das Morgenmagazin begleitet um den Educache zu dokumentieren, den wir in Berlin versteckt hatten. Er hat die Geschichte Martin Luther Kings erzählt. Viel ist uns passiert, als wir anfingen die Geschichte zu verstehen, die sich damals, am 13. September 1964 zugetragen hatte.Weiterlesen
Jugendmedienschutz als Chance für eine internetfreundliche Schule
Gestern hat auf der re:publica die Subkonferenz re:learn stattgefunden. Christian Neff sprach über die Schwiergkeiten bei der Einführung einer iPhone Klasse in einer Schweizer Grundstufe (Klasse 9-13 jähriger Kinder). Auch die Eltern hatten große Vorbehalte und es mußte ausgeschlossen werden, dass keine jugendgefährdenden Inhalte mit den Geräten angeschaut werden konnten. Das hat jedoch dazu geführt, das man die Geräte soweit amputieren mußte, das sie keinen Wert mehr für den Einsatz im Unterricht hatten. Mit den Geräten ist jetzt das große weite Internet zugänglich. Jetzt müssen die Schüler mit den recherchierten Inhalten lernen klar zu kommen. Die dunkle Seite des Internets wird damit in den Unterricht einbezogen, es bleibt nicht aus, Cybermobbing und Pornografie zu thematisieren.
Parallel sprach Alvar Freude zum JMStV:
Kindernet oder: Ist doch alles nicht so schlimm?
Welche Auswirkungen die Änderungen am Jugendmedienschutz-Staatsvertrag auf das Web 2.0 haben können.
Bei einem dieser re:publica Gespräche wurde mir die Relevanz und die Bedeutung der Verschränkung von JMStV und einer internetfreundlichen Schule und Gesellschaft erst richtig klar:
Educache
Für den re:publica-geocache wurde die Geschichte „Let my people go“ von Stefan Appelius, erschienen bei einestages und chrismon, ausgewählt. Sie erzählt die Geschichte von Martin Luther King, der am 13. September 1964 unangekündigt in Ost-Berlin eintraf. Ein geistlicher Bürgerrechtler trifft auf das DDR System. Eine recht brisante Begegnung. Der Cache lädt ein, diese Geschichte noch einmal an den original Schauplätzen zu erleben.
Der Cache ist in 3 Varianten absolvierbar:
- Smartphone-kompatible Version (erforderlich ist ein GPS Modul, eine QR-Code lesende App und ein Internetzugang)
- GPS-kompatible Version (erforderlich ist ein GPS-Gerät)
- Drucker-kompatible Version (erforderlich ist ein Drucker)
Der Startpunkt für alle drei Varianten ist der ehemalige Grenzübergang Berlin, Heinrich-Heine-Straße.
Von der Kalkscheune erreicht man die Heinrich-Heine-Straße mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
- Es gibt die Möglichkeit zur Haltestelle Oranienburger Straße zu gehen (ca. 5 Gehminuten) und von dort mit dem Bus M1 bis zur Weinmeisterstr. zu fahren. An der Haltestelle Weinmeisterstr. steigt man um in die U8 (Richtung Hermannstr.) und fährt bis zur Heinrich-Heine-Str.
- Eine zweite Möglichkeit wäre, vom Oranienburger Tor mit der U6 (Richtung Alt-Mariendorf) bis Stadtmitte/Leipziger Str. zu fahren, und dann in den Bus 265 (Richtung Schöneweide) bis Heinrich-Heine-Str. umzusteigen.
Laut Google benötigt man für die zu laufende Strecke 37 Minuten, dazu ein wenig suchen nach den Caches und verweilen an den Orten. Plant also 60-90 Minuten für den Cache ein. Der Cache besteht aus 3 Stationen + einem Bonus-Cache ganz in der Nähe des Friedrichsstadtpalastes. Für den Bonus-Cache sind allerdings entweder gute Ortskenntnis oder ein Internetzugang nötig, dazu werden nicht einfach die Koordinaten verraten.
Viel Spass