Die Datenschützer haben uns ja schon lange darauf hingewiesen, die technischen Helfer und Entertainer werden immer kleiner und einige verswinden sogar vollkommen aus dem „sehbaren“. Das ist blanke Theorie habe ich gedacht, bis ich seid einiger Zeit wieder regelmäßtig mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre.

Die Zeiten in denen Walkmans oder danach Diskmans durch die Abteile der Züge getragen wurden sind längst vorbei. Das einzige was man noch sieht sind die Ohrstecker und sich rythmisch bewegende in die Musik verlorenen ÖPNV-Nutzer. Die MP3 Player haben die S-Bahnen, Busse und U-Bahnen erobert und nach meiner Beobachtung nicht die großen Geräte von Apple, sondern die kleinen, witzigkleinen von Saturn und Mediamarkt.

Genauso verbreitet die Nutzung von Handys, wohlgemerkt die Nutzung, nicht der Besitz. Und so wird man ohne die Ohrstecker unweigerlich Zeuge von Krisen mit dem Partner, älteren Damen, die ihrer besten Freundin von ihrem letzten Kegelabend berichten u.s.w. Hier wird privates öffentlich gemacht, wahrscheinlich schafft das Handy eine derartige Vertrautheit, so dass man genauso wie mit dem MP3 Player alles um sich herum vergißt. Wenn also von dem Verlust der Privatsphäre gesprochen wird, sollten auch immer solche Aspekte miteinbezogen werden. Im öffentlichen Raum erzeugen, bzw. begünstigen offensichtlich einige Medien ein Voyeuer- bzw. „Entkleidungstum“. Es hilft auch nicht, nicht hinzuhören, häufig mit voller Emotionalität argumentiert und diskutiert wird. Es handelt sich auch nicht um ein nach Alter zu differenzierendes Problem, sondern es betrifft alle. Und vielleicht ist genau diese besondere Nutzung von Handys im öffenlichen Raum der Grund dafür, dass sich jeder versucht davon abzuschotten, zum Beispiel mit einem Ohrstecker und sich in seiner Welt treiben läßt. Wie auch immer, wenn man immer nur mit dem Auto fährt verpasst man, wie andere Menschen sind.