Opendata bezeichnet die Idee öffentliche Daten jedem zugänglich zu machen. Viele staatliche Institutionen erheben Daten, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen sollten, sie haben sie schließlich bezahlt. Es geht aber weniger um eine einfache Veröffentlichung dieser Daten, sondern vor allem darum, diese Daten so zur Verfügung zu stellen, dass sie der Öffentlichkeit nutzen können. Daniel Dietrich hat bei Netzpolitik einen Beitrag dazu geschrieben in welcher Form die Daten idealerweise aufbereitet werden sollten. Dieser Blogbeitrag möchte der Frage nachgehen, welche Optionen sich dadurch für Bildungseinrichtungen ergeben könnten?
- In offenen Lernumgebungen können kleine Forschungsprojekte entstehen und so die Methoden qualitativer Forschung erlernt werden. Wieviel Potential wird vergeudet, in dem mit Spieldaten experimentiert wird, die keine wirklichen Schlüsse auf die Realität zulassen?
- Bisher nicht vorgenommene Korrelationen können einfach berechnet werden. Dadurch können neue Blickwinkel entwickelt und Standpunkte eingenommen werden.
- Da es sich um echte Daten handelt, können konkrete Konsequenzen diskutiert werden. Das Hervorbringen solcher zielführender Ergebnisse stellt zwangläufig einen Alltagsweltbezug her und läßt die Ergebnisse nicht als reine Spekulation vergammeln.
- Es gibt wohl kein Fach in der Schule, das nicht zur Veranschaulichung Daten heranzieht. Wenn diese Daten nicht nur überprüfbar werden, weil die Originalquelle vorliegt, sondern auch Verbindungen zuläßt, die so bisher noch gar nicht ausgewertet wurden, kann dazu führen, dass Bildungseinrichtungen die vorhandenen Daten von unten neu erschließen. Oder Auswertungen ihren Inhalten anpassen können
- Medienkompetent kann nur der werden, der auch scheinbare Fakten in Frage stellen kann. Die Arbeit mit Statistiken ermöglicht es selbst diskrete Zahlenwerte zu relativieren, wenn der Zusammenhang ihrer Ermittlung nachvollziehbar wird.
- Bildungseinrichtungen könnten zu ernstzunehmenden emanzipativen Institutionen werden, wenn das Lernen sich zunehmend am Alltag der Lernenden orientiert.
Die BpB hat dazu schon seid langem eine Software mit dem Namen Grafstat entwickelt, die Umfragen einfach erstellen läßt und die Daten anschließend auch ohne Informatik- oder Mathmatikstudium korrelieren läßt. Natürlich sind die dort erhobenen Daten nur in seltenen Fällen repräsentativ und deshalb für gesellschaftliche Diskurse nur schwer zu gebrauchen.
Schon jetzt kann man beim statistischen Bundesamt eine Reihe sehr spannender Erhebungen in allen möglichen Formaten und Zuschnitten erhalten, um selbst Statistiken zu erstellen. Zeit online hat in einer Serie zur Parteienfinanzierung darüber hinaus verdeutlicht, wie mit animierten Infografiken komplexe Sachverhalte verdeutlicht und vereinfacht werden können.
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