Ich lese meinen Feed-Reader eigentlich immer auf dem iPad. Dort benötige ich einen entspechenden Reader, mit dem man direkt Bookmarks in Diigo anlegen kann. Diigo hat zwar eine eigene Google Reader iPad App mit dem Namen Readict entwickelt, die wird aber seit Wochen nicht für den deutschen Markt ausgerollt. Die in Diigo vorhandenen Communityfunktionen habe ich nie benutzt. Es war natürlich eine schicke Funktion, Texte markieren zu können, aber auch dass habe ich nie richtig sinnvoll verwenden können.
Den Evernote Account habe ich schon seit Ewigkeiten, nur genutzt habe ich ihn bisher nie so richtig. Auf die Idee mit den Bookmarks bin ich über Twitter gekommen. Wenn ich mir jetzt anschaue, wie gut das funktioniert, frage ich mich, wozu man Evernote sonst gebrauchen kann, ausser als Bookmarking-Tool. Evernote bringt für viele Reader auf dem iPad eine Integration mit. Von Evernote selbst wird die Feeddler App empfohlen, mit der man im Gegensatz zur Reeder App (iPad) auch selbst RSS-Feeds hinzufügen kann, auch die Twitterintegration ist ein Traum.
Bei Evernote lassen sich ganze Webseiten abspeichern. Insgesamt darf man mit dem kostenlos-Account 64 MB pro Monat bei Evernote hochladen. Für mich reicht das vollkommen aus, man kann sogar kurze Podcast z.B. die vom dradio, audioboo oder soundcloud in der Evernote Wolke sichern. Die Evernote Android App ist großartig, schon vorhandene Tags werden vorgeschlagen, Kategorien sind über die App anlegbar, damit ist der Dienst über die Handy App vollständig nutzbar.
Evernote stellt auch Programme für den Desktop Rechner für alle drei Betriebssysteme (MacOS, Windows und Linux) zur Verfügung. Das Programm verkriecht sich in den Hintergrund, ist aber jederzeit zu aktivieren. Es erlaubt Screenshots, die dann direkt bei Evernote abspeicherbar sind, aber auch das Aufnehmen und Abspeichern kurzer Audiofiles. Natürlich integriert es sich auch in alle guten Browser, also Firefox und Chrome.
Die API von Evernote ist beeindruckend. Viele Dienste können deshalb auch Evernote aufsetzen, so z.B. eine Speech to Text App, mit der Audiofiles durch eine Volltextsuche durchsuchbar werden. Oder eine App, mit der man seine Tweets bei Evernote speichern kann.
Äußerst schwierig war die Konvertierung von Diigo Bookmarks zu Evernote. Schwierigkeit: Bookmarks können nur aus Google Notebook nach Evernote importiert werden. Deshalb mußte ich die Bookmarks erst nach Delicious exportieren und dann dieses fantastische Programm verwenden: http://dr-palaniraja.blogspot.com/2010/12/import-delicious-bookmarks-to-evernote.htmlEs werden alle Bookmarks in eine Kategorie gepackt, dennoch ist anschließend eine Volltextsuche möglich und jedes einzelne Bookmark läßt sich mit all seinen Tags wiederfinden.
Meine Bookmarks werde ich nicht mehr mit Diigo organisieren, dennoch lasse ich mir einmal in der Woche den Newsletter der Gruppe Web 2.0 Tools und Classroom 2.0 zuschicken, auch die #opco11 Gruppe wird dort weiter beobachtet. So ganz geht man ja nie.
Für Bildungsaktive sei auch ein Blick auf mein Mini-Projekt „Evernote für die Bildung“ empfohlen: http://www.scheppler-online.de/evernote
Danke für den Hinweis. Ich denke, ich werde in der nächsten Zeit noch mehr mit Evernote machen. Aber ich habe dein Angebot noch nicht genau verstanden. Ist das ein Premium Account für die Bildung, oder was ist der Unterschied zum Premium Account von Evernote?
Ah, verstehe glaube ich ein bißchen, über dich bekommt man einen gesponderten Premium Account?
[…] kommentieren und zum Beispiel im Blog weiterverabreiten. Das ist auch der Grund, warum ich von diigo auf Evernote umgestiegen bin. Es gibt deutlich mehr RSS-Apps, die eine Weiterleitung nach Evernote zulassen, als […]
🙂 Nicht mal die Bildung ist vor Werbung gefeit.
Aber herzlichen Dank für den Tipp, ich kannte Evernote noch nicht, das ist einfach genial! Endlich krieg ich Ordnung in meine etwa 2 Millionen Notizen und Favoriten/Lesezeichen. Die minimalen Browserfunktionen haben mich schon lange genervt. Evernote ist DIE Lösung für mich.
Dennoch, dass mit der Werbung ist so ein Problem. Was mir vollkommen fern liegt ist Werbung für etwas zu machen und deshalb hier direkt noch eine kleine Gegenrede zu Evernote:
Der Community Trend ist an Evernote komplett vorbei gegangen. Man kann zwar seine eigenen Notizbücher veröffentlichen, aber nicht nach anderen öffentlichen Notizbüchern suchen. Man kann sich auch nicht wie bei Diigo in Gruppen zusammenschließen. Ich habe gedacht, ich brauche das nicht, merke aber zunehmend, dass ich diese Funktion, je länger ich bei Evernote danach suche, auch vermisse.
Um also für sich alleine zu Ordnung ins Chaos zu bringen, sicherlich eine gute Idee, aber nichts um über den Tellerrand zu schauen und sich von den Bookmarks der Anderen wiederum inspirieren zu lassen.
Jetzt hab ich auch noch einen Wermutstropfen gefunden: Mein kostenloser Account war schon nach 10 Tagen voll und ich wollte doch tatsächlich auf Premium umsteigen. Das geht aber nur mit Kreditkarte. Damit bin ich raus.
Blöd. Muss ich mir doch was anders suchen …
nach 10 Tagen voll? Was lädst du da alles hoch? Auch ganze pdfs und so?
@Piratenweib
vielleicht mußt du Evernote doch nicht aufgeben – kannst die Premium-Version auch über die mobilen Apps aktivieren. zumindest beim iphone (via itunes) lief das so.
Ich nutze Evernote für tägliche Planung und Dokumentation meines Unterrichts (via MacBook, iPhone, iPad). Mehr dazu hab ich hier geschrieben: http://philosophus.de/home/digitale-schultasche-5-wie-ich-evernote-nutze-und-wie-andere-das-tun/
Es gibt übrigens auch einen Diskussionsstrang bei den Lehrerforen, der sich mit Evernote in pädagogischen Kontexten beschäftigt: http://www.lehrerforen.de/index.php?page=Thread&threadID=29765