Am 26.07. hat die weltweit erste Twitterlesung in Berlin stattgefunden. Sehr unterhaltsam und Literatur war es auch. Jedenfalls im wikipedianischen Sinne, auch wenn die Kommentatoren des Zeit-Artikels zur Twitterlesung darüber streiten. Die von Twitterern geschriebenen Weisheiten, sind schon Stilblüten unter dem Web 2.0 Himmel. „Mit einer Schraube lebt es sich irgendwie lockerer“ „Selbstzweifel ist immer gut, oder nicht?“ Die Lesung wurde Live ins Internet gestreamt und ist jetzt bei Hobnox als Geschichtsstunde der Webkommunikation zu bestaunen.

Twitter, ein Netzwerk aus Schreibern, Querdenkern, Mitmachern. Wer nicht schreibt, den gibt es eigentlich in diesem SN (sozialen Netzwerk) auch nicht. Wenn ich mal 2 Wochen nicht schreibe, habe ich direkt 10 Follower (Menschen, die sich für meine Tweets (Kurzmitteilungen) interessieren) verloren. Die Digitale Boheme hat diesen Kommunikationsdienst schon für sich entdeckt, ich bezweifle jedoch, dass er sich jemals für die breite Masse eignet. Dafür ist Twitter

  1. instabil
  2. zu inside
  3. zu unzusammenhängend.

Twitter macht deutlich, dass die Frage, ob das Internet eher, wie das Fernsehn vornehmlich ein Bildmedium oder ein Schriftmedium ist, stark von seinen Nutzern abhängig ist. Wie kein anderes Medium gibt es so unterschiedliche Vorstellungen von seinem Gebrauch. Ein Schriftmedium bleibt es jedoch am Ende immer, weil der Code, auf dem es beruht immer Schrift ist. Jedes Bild, jedes Video wird im Netz zu Text entscheident ist die Blickrichtung:

  1. „Dau“
  2. „Nerd“
  3. „Blogger“
  4. „Twitterer“
  5. „Spiegel-Online-Leser“
  6. Rezipient
  7. Akteur