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Symbaloo, die plattformübergreifende eierlegende Wollmilchsau

Mit PLEs experimentiere ich ja schon länger rum, siehe hier und hier. Und ebenso lange bin ich auf der Suche nach einem Tool, das die PLE darstellbar und mit anderen tauschbar macht. Idealerweise dockt die PLE direkt an die API der jeweiligen Webapps an und stellt mir alles in einer von mir selbstgestalteten Umgebung dar. Sowas ähnliches macht Symbaloo. Es wird also mal wieder Zeit für die Vorstellung eines Tools. Symbaloo selbst hat ein Video produziert, in dem der Dienst erklärt wird.Weiterlesen

Barcamps: Marketingveranstaltungen für Egomanen oder Bildung für Alle?

Am Samstag, den 5.12.2009 hat in Dresden der erste Kongress zum virtuellen Parlament mit dem Titel „Die Revolution im Netz – Transnationale Netzpolitik als Element einer demokratischen Kultur und Bildung des 21. Jh.“ stattgefunden. Ich war dort mit einem Vortrag zu „Mehr Beteiligung: Embedded Media in der politischen Bildung – Barcamps und Educaching“ vertreten.Weiterlesen

Selbstorganisiert lernen auf Barcamps

Barcamp Banglore

tara hunt, CC Attribution ShareAlike 2.0

Am Samstag hat in Dresden der erste Kongress zum virtuellen Parlament mit dem Titel „Die Revolution im Netz – Transnationale Netzpolitik als Element einer demokratischen Kultur und Bildung des 21. Jh.“ stattgefunden. Ich war dort mit einem Vortrag zu „Mehr Beteiligung: Embedded Media in der politischen Bildung – Barcamps und Educaching“ vertreten. Der Vortrag ging von der optimistischen Annahme aus, das vor allem dann gelernt wird, wenn die Lernenden beteiligt werden, ja Verantwortung für den eigenen Lernprozess übernehmen müssen. Weiterlesen

Twitter und Winnenden

CC by carrotcreative

Die Medien überschlagen sich ja geradezu mit Kritik gegenüber Twitter. Dabei wird übersehen, dass Twitter kein Nachrichtenportal ist, auch wenn sich immer mehr Zeitungen einen Account zulegen, sondern ein soziales Netzwerk in dem Menschen miteinander reden und Informationen austauschen. Bei Ereignissen wie Mumbai, dem Flugzeugabsturz im Hudson River oder auch dem Einsturz des Stadtarchivs in Köln wurde deutlich, dass Twitter auch ein Medium zur Übertragung von Nachrichten im Sinne der traditionellen Medien sein kann. Es ist aber vor allen Dingen ein soziales Netzwerk, der Vernetzungsanlass ist hier nicht immer nur die f2f Bekanntschaft, sondern vor allem ein inhaltliches Interesse. Ausser Geschriebenes erfährt man auf Twitter recht wenig von seinem „Gegenüber“. Das Bild ist klein und hat längst nicht so eine Bedeutung wie das in Facebook und Co der Fall ist. Es zählt also das, was man kommuniziert.

Natürlich sind die Nutzungsgewohnheiten grundsätzlich verschieden, dennoch ist es schwieriger sich anzumelden, als einen Tweet zu schreiben. D.h. Twitter schreit nach dem Rückkanal. Die Medien tun jedoch gerade so, als sei Twitter eine ernstzunehmende Konkurrenz. Das Problem hatten sie schon mit den Blogs. Die klassischen Medien haben jedoch viel stärker die Aufgabe, die Ereignisse z.B. von Winnenden zu verarbeiten, zu reflektieren. Stefan Niggemeier hat für HNA formuliert: „Unseren Medien fehlt es mehr an Reflexion als an Beschleunigung.“ Recht hat er Zeitung und Twitter sind so unterschiedlich wie Radio und Fernsehn. Es handelt sich um vollkommen unterschiedliche Produktionsbedingungen für Informationen. Die einen entstehen aus einer individuellen Befindlichkeit oder auch einer Beobachtung (Twitter), während die Anderen (Zeitung) recherchieren, Verläßlichkeit garantieren und in der Regel für eine sehr große Zielgruppe gedacht sind. Twitterbeiträge zur Grundlage eines Artikels für die Zeitung zu machen, ist in vielen Fällen unprofessionell.

Mangelnde Medienkompetenz und zwar nicht im technischen, sondern, wie bei themenriff.de zu Recht unterschieden, im inhaltlichen Sinne ist vor allem bei solchen Journalisten zu attestieren, die Twitterbeiträge zur Grundlage ihrer Printveröffentlichungen gemacht haben. Journalisten mit mangelnder Medienkompetenz, ja, die gibt es. Twitter als Kommunikationsmedium ist nicht schlecht, das wird im der aktuellen Diskussion immer wieder verwechselt, sondern die Art und Weise, wie vor allem Journalisten mit den Kommunikationsfetzen umgehen, welche Bedeutung sie ihnen beigemessen.

Vielleicht liegt es aber auch an unserer erlernten Art und Weise mit medial vermittelten Informationen umzugehen. Was öffentlich ist, das ist wahr. Das Gespräch in der Kneipe ist nicht-öffentlich, durch Twitter wird es das aber, deshalb muss umgelernt werden. Informationen müssen verifiziert werden, dass sage ich den TN meiner Seminare immer und mir wird entgegnet „na klar, alles ist immer  nur ein Ausschnitt und die Objektivität gibt es nicht“. Im täglichen Umgang mit Medien kommt dieses Bewußtsein aber selten zum Einsatz und so werden Tweets zu Belanglosigkeiten herabgestuft, ohne zu verstehen, dass die „Auseinandersetzung am Thresen“ bei Twitter öffentlich ist. In sehr großen Teilen auch eine Öffentlichkeit, die man ausblenden muss, dafür gibt es ja die Follower und die eigene Timeline.

Ich hoffe die eigentliche Botschaft ist klar geworden. Hinter Twitter stehen bis auf ein paar Robots Menschen, die kommunizieren und sich vernetzen wolen, nicht mehr und nicht weniger, es handelt sich nicht um einen Nachrichtenticker, auch wenn das im Einzelfall mal passiert ist.

Das Internet: Schrift- oder Bildmedium?

Am 26.07. hat die weltweit erste Twitterlesung in Berlin stattgefunden. Sehr unterhaltsam und Literatur war es auch. Jedenfalls im wikipedianischen Sinne, auch wenn die Kommentatoren des Zeit-Artikels zur Twitterlesung darüber streiten. Die von Twitterern geschriebenen Weisheiten, sind schon Stilblüten unter dem Web 2.0 Himmel. „Mit einer Schraube lebt es sich irgendwie lockerer“ „Selbstzweifel ist immer gut, oder nicht?“ Die Lesung wurde Live ins Internet gestreamt und ist jetzt bei Hobnox als Geschichtsstunde der Webkommunikation zu bestaunen.

Twitter, ein Netzwerk aus Schreibern, Querdenkern, Mitmachern. Wer nicht schreibt, den gibt es eigentlich in diesem SN (sozialen Netzwerk) auch nicht. Wenn ich mal 2 Wochen nicht schreibe, habe ich direkt 10 Follower (Menschen, die sich für meine Tweets (Kurzmitteilungen) interessieren) verloren. Die Digitale Boheme hat diesen Kommunikationsdienst schon für sich entdeckt, ich bezweifle jedoch, dass er sich jemals für die breite Masse eignet. Dafür ist Twitter

  1. instabil
  2. zu inside
  3. zu unzusammenhängend.

Twitter macht deutlich, dass die Frage, ob das Internet eher, wie das Fernsehn vornehmlich ein Bildmedium oder ein Schriftmedium ist, stark von seinen Nutzern abhängig ist. Wie kein anderes Medium gibt es so unterschiedliche Vorstellungen von seinem Gebrauch. Ein Schriftmedium bleibt es jedoch am Ende immer, weil der Code, auf dem es beruht immer Schrift ist. Jedes Bild, jedes Video wird im Netz zu Text entscheident ist die Blickrichtung:

  1. „Dau“
  2. „Nerd“
  3. „Blogger“
  4. „Twitterer“
  5. „Spiegel-Online-Leser“
  6. Rezipient
  7. Akteur

Open Source und Web 2.0 zwei Seiten einer Medaillie

Als Gegenbewegung zur proprietären Softwareproduktion tritt die Open Source Bewegung ein viel größeres Veränderungspotential an, als es traditionelle Software jemals könnte. Die Idee Software nicht als Produkt sondern als Dienstleistung zu entwickeln klingt trivial hat aber Alles verändert. Beteiligungsorientierte Prozesse sind zwar sehr langwierig und verlangen andere Fähigkeiten von den Akteuren, wie zum Beispiel Verantwortung, Aktivität, intirisische Motivation für die Sache, altruistrisches Handeln. Aber eine riesige Zahl entsprechender Nutzer hat das Netz, die Gesellschaft und unser Aller Kommunikationsverhalten verändert und neu geprägt. Letztendlich ist alles immer auf ein und dasselbe Prinzip zurückzuführen, einfache Schnittstellen, die von den Akteuren selbst in die Hand genommen werden und in jedem Fall so verändert werden, wie ihre Macher es nicht wollten.

Ein Blick auf die großen vielversprechenden Web 2.0 Dienste macht deutlich, dass sich hier derselbe Enthusiasmus wiederfindet, wie sie schon durch das Newsnet, Mailinglisten und Sourceforge gegeistert ist. Jemand stellt eine Idee ins Netz und Andere greifen diese auf ohne dabei an Autorenrechte oder ähnliches zu denken, sondern der Problemlösung zu dienen. Mit dem einen Unterschied, das es nicht mehr die klassische und sehr reizvoll Bottom-Up-Philosophie ist, die die Gestaltung der neuen Dienste regiert, sondern bestenfalls der von Google hinterbliebene Leitgedanke „Don’t be evil“.

Vielen der wirklich erfolgreichen Unternehmen im Web 2.0 ist es gelungen, die alten guten Open Source Ideen ökonomisch zu wenden und eine neue Internetaera einzuleuten. Als wohl leuchtendes Beispiel kann in jedem Fall Google zitiert werden. Ihnen ist es gelungen keine Software, kein Produkt, sondern eine Dienstleistung unter das Internetvolk zu bringen. Sie selbst schreiben einen Code, der nur im Internt zu haben ist. Ein reiner Netzwerkdienst. Ohne Content und dennoch im Sinne der Open Source Philosophie niemals fertig. Immer gibt es etwas zu verbessern, ohne dass dafür neue Updates ausgeliefert werden müßten alles passiert und verändert sich, ohne dass der Nutzer es merkt. Was jedoch dem Web 2.0-Unternehmen zu gute zu halten ist, dass es den ewigen Monopolisten und Softwaregiganten Microsoft in seine Schranken verwiesen hat. Es gibt eine Konkurrenz, die die Open Source Gemeinde nur mit Mühe konstruieren konnte, in dem es Linux als Serverbetriebssystem lancierte. Jetzt ist auch der Riese gefordert sich zu positionieren und in gewisser Weise neu zu erfinden, was ihm schwer fallen dürfte, wenn er nicht seine traditionellen Ideen zu Softwareproduktion zugunsten einer netzwerkbasierten organischen Struktur aufgibt. Nur in diesem Segment hat MS bisher keine Marktanteile und das große Interesse an Yahoo macht deutlich, wohin die Reise gehen könnte.

Da wo Web 2.0 am ehesten noch auf Open Source trifft ist die Wikipedia angesiedelt. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Ökonomische Interessen sind untergeordnet, dafür sorgt ein Verein. Es gibt gemeinsame Ziele, die allerdings nicht wie bei einem börsennotierten Unternehmen den Quartalszahlen untergeordnet sind, sondern den Diskussionen und dem Mitbestimmungsprozess der Community.

Dennoch der Geist zu veröffentlichen und zu verteilen, der im Web 2.0 die wohl massenhafteste Erscheinung ist, wohnte schon immer dem Open Source Gedanken inne. Teile, was dir nicht gehören kann. Es geht um das gemeinsame Nutzen von Ressourcen, die ob von einem Unternehmen oder einem gemeinnützigen Verein zur Verfügung gestellt, von den Nutzer angenommen wird. Es hat sich im Netz eine Kultur des Teilens und Mixens gebildet, die weit über die Early Adopters hinausgeht und den DAU erreicht hat. Auch er läd Videos nach Youtube und wieder zurück, tauscht sie mit Freunden oder stellt eigene Videos ein und wird damit Teil der großen tauschenden Gemeinde, die man Open Source Community nennt.

Datenschutz bei Studivz

Ich bereite mich gerade auf ein Seminar vor. Ein Teil wird sich mit Sozialen Netzwerken beschäftigen. Aus diesem Grund habe ich mir auch den Chaosradio Beitrag zu „Soziale Netzwerke – Fluch und Segen“ angehört. Sehr interessant fand ich den Hinweis, sich einmal die Datenschutzerklärungen diverser Social Networks anzuschauen. Gesagt getan, habe mich in Vorbereitung auf das Seminar bei Studivz angemeldet und habe mir den Datenschutzerklärung mal ganz genau angeschaut. Sehr beachtlich, wie oft dort auf die Verwendung der Daten hingewiesen wird. Sie werden genutzt um

  1. Studivz kontinuierlich verbessern zu können, dabei wollen sie sich auf die Nutzungsgewohnheiten ihrer Nutzer stützen, klingt einleuchtend, ist ja auch anonymisiert. Aus meiner Sicht in Ordnung, mit den Logfiles auf Webserver wird das auch gemacht.
  2. Sie wollen deine Daten personenbezogen auswerten um dir auf dich abgestimmte Werbung zukommen zu lassen, dass kann man natürlich auch deaktivieren, dann bekommt man Werbung, die einen wahrscheinlich nicht interessiert. Werbung ganz abschalten geht aber nicht.
  3. Informationen werden im Einzelfall auch an Dritte rausgegeben, z.B. wenn sich die Staatsanwaltschaft für dich interessiert. Das ist schon ein Ding. Was ist, wenn sich die Musikindustrie für mich interessiert, geben sie die Daten dann nicht raus?

Grundsätzlich erklären sie schon ganz genau, wie es funktioniert, auch gar nicht so uninteressant wie bei vielen AGB’s. Es ist einfach zu lesen, bebildert und transparent, dennoch ist es recht unwahrscheinlich, dass die Erklärungen besonders hohe Klickzahlen verzeichnen.
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Datenschutz für alle!

Gestern habe ich einen Vortrag zum Thema Datenschutz im Alltag vor einer Rentergruppe der IG-Metall in Velbert gehalten. Der Raum war recht voll, es gab eine kleine Zeitungsnotiz. Viele Informationen waren den Teilnehmenden recht unbekannt. Einige waren offensichtlich richtig schockiert.Der Vortrag kann hier heruntergeladen werden.

Ich als Insider bin jedoch immer wieder schockiert, wie wenig Informationen bei den Bürgern ankommen, die das Internet nutzen. Der Digital Divide 2.0 hat voll zugeschlagen. Das Netz wird offensichtlich auf zwei verschiedene Weisen genutzt:

  1. Als besserer Fernseher
  2. Als Medium der Beteiligung

Dazwischen gibt es vielleicht auch noch eine kleine Grauzone, doch in Wirklichkeit ist der web 2.0 Hype an einem Großteil der Nutzer vorübergegangen und wenn dann werden die Dienste wie Youtube nicht als Medien der Beteiligung wahrgenommen.

Das Basic Thinking Blog berichtet von einer PWC-Umfrage: „85 Prozent der Deutschen, die oft im Internet surfen und dabei auch Seiten wie YouTube und Clipfish ansteuern, sind selbst Mitglied in sozialen Online-Netzwerken, wie aus einer Studie “Web 2.0 – Soziale Netzwerke” der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht.“

Das kann ich gar nicht glauben, entscheidend ist glaube ich der Nebensatz, „die oft im Internet surfen“. Ich möchte sagen, es gibt mehr wenig und selten Surfer als man meint, nicht jeder der einen Breitbandanschluss zu Hause hat surft auch bis der Arzt kommt.

Das Netz ist Beta

Joomla 1.5Eine Eigenschaft des Web 2.0 ist, dass fast jeder Angebotene Dienst wohl nie so richtig aus der beta-Phase herauskommt. Wenn es soweit ist, werden wir wahrscheinlich alle vom Web 3.0 sprechen. Was meint eigentlich Beta?

– Beta bezeichnet in diesem Fall den Entwicklungsstand einer Software. Während Alpha der Entwicklungsprozess ist, in dem die Software noch nicht benutzt werden kann, kann in der Regel die Beta-Version für experimentelle Zwecke eingesetzt werden, sie eignet sich allerdings nicht für den laufenden Betrieb, dafür ist sie noch viel zu fehlerhaft.

Joomla 1.5 ist seid Januar nicht mehr Beta. Es war jahrelang Beta, aber seid Januar ist eine stabile Version des beliebten Content Management Systems im Netz herunterladbar. Viele Nutzer haben genau daruf lange gewartet. Glücklicherweise sind alle Webseiten, die man mit Joomla 1.5 erstellt wiederum beta und somit passen sie recht gut ins Web 2.0. Das liegt wohl daran, dass die Coredateien von Joomla zwar mittlerweile stabil laufen, aber es keine vernünftigen Templates oder Komponenten/Module gibt, die auch nur halbwegs stabil laufen.

Das ist so, als würde es ein stabiles Betriebssystem geben, aber keine Anwendungen, die benutzbar wären. Damit ist das ganze System eigentlich unbrauchbar.

Nach einer Woche Seminar und haarsträubenden Erfahrungen mit Joomla 1.5 kann ich jeden im Moment nur vor dieser Version warnen. Dann lieber doch noch ein paar Monate warten, in der Hoffnung, dass das die Entwickler nicht genau so sehen.