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Urheberrecht kills historisches Gedächtnis

Willy Brandt am 17.6.1962

Willy Brandt am 17.6.1962

Ich arbeite gerade an einer kleinen App zum historischen Lernen, dazu in Kürze mehr. Im Zuge der Recherchen bin ich über eine Rede von Willy Brandt vom 17.6.1962 gestolpert. Für die App hätte ich aus der aufgezeichneten Rede bei einer Länge von 38:32 Minuten genau 30 Sekunden benötigt, in denen Willy Brandt die entscheidenden Sätze sagt:Weiterlesen

Offene Bildung(smaterialien), Verhinderer oder Chance für die digitale Bildungskultur

Kopierer

CC by-nc-sa 2.0 by binaryCoco (flickr)

Das Problem

Das OER Whitepaper wirft auf Seite 21 die Frage auf, wie Bildungsmaterialien dargereicht werden sollten. Ich hatte dazu schon auf dem Educamp in Köln eine Session organisiert. Neben vielen anderen Problemen wie Bekanntheit von OER, Verteilung von OER, Qualitätssicherung, etc. ist auch die Präsentation von OER Materialien ungeklärt. Soll das Material dezentral oder gebündelt, fragmentisiert oder didaktisiert ausgeliefert werden. Es stellt sich die Frage nachWeiterlesen

Analog auf Digital übertragen

solid liquid gas

CC by 2.0 by Ajith_chatie

Thomas Jarzombek sagt in einem Zeit Online Interview zum Thema Internetfreiheit, das gar nicht so viel zu regeln sei, weil das meiste schon in der analogen Welt angehandelt und auf das Digitale übertragbar sei.

Ich würde dagegen halten, dass es so gut wie nie möglich ist Regeln von der analogen auf die digitale Sphäre zu übertragen.

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ACTA ist die Antwort auf die exponentielle Zunahme an Autoren

„Von Dieben lernen.“ Mit diesem Artikel hat die ZEIT mit einem ihrer beiden Leitartikel in der 8. Ausgabe 2012 wieder voll daneben gegriffen. Der Untertitel „das Urheberrecht hat weiter einen hohen Wert – aber es muss sich auch neuen Medien und Konsumenten anpassen“. Aber gibt es überhaupt noch DEN Konsumenten im Zeitalter von Facebook und Twitter?Weiterlesen

Vom Neuen Fotokopieren #schultrojaner

Fotokopierer

CC by-nc-sa 2.0 by Valley Library (Oregon State University) (flickr)

Am 07.12.11 fand in den Räumen der Heinrich Böll Stiftung die Veranstaltung „Schulbuchtrojaner. Urheberschutz oder Gefahr für die Freiheit von Lehre und Forschung?“ @ciffi hatte die Diskutanten im Vorhinein um das Einreichen von Thesen gebeten. Die spielten dann in der Diskussion keine Rolle mehr. Die Arbeit soll aber nicht umsonst gewesen sein. Also noch etwas aus meiner Sicht zur Veranstaltung am 07.12.Weiterlesen

Opendata

recovery.com

Das Netzwerk Openeverything veranstaltet in regelmäßigen Abständen Veranstaltungen zur Öffnung von Wissen. Hier werden sowohl Motivationen untersucht,als auch Geschäftsmodelle diskutiert alsauch Informationen eingefordert,die per se frei sein sollten, weil sie der Staat im Namen seiner Bürger produziert. Genau damit hat sich die letzte Veranstaltung zu openeverything beschäftigt.Weiterlesen

Open Source und Web 2.0 zwei Seiten einer Medaillie

Als Gegenbewegung zur proprietären Softwareproduktion tritt die Open Source Bewegung ein viel größeres Veränderungspotential an, als es traditionelle Software jemals könnte. Die Idee Software nicht als Produkt sondern als Dienstleistung zu entwickeln klingt trivial hat aber Alles verändert. Beteiligungsorientierte Prozesse sind zwar sehr langwierig und verlangen andere Fähigkeiten von den Akteuren, wie zum Beispiel Verantwortung, Aktivität, intirisische Motivation für die Sache, altruistrisches Handeln. Aber eine riesige Zahl entsprechender Nutzer hat das Netz, die Gesellschaft und unser Aller Kommunikationsverhalten verändert und neu geprägt. Letztendlich ist alles immer auf ein und dasselbe Prinzip zurückzuführen, einfache Schnittstellen, die von den Akteuren selbst in die Hand genommen werden und in jedem Fall so verändert werden, wie ihre Macher es nicht wollten.

Ein Blick auf die großen vielversprechenden Web 2.0 Dienste macht deutlich, dass sich hier derselbe Enthusiasmus wiederfindet, wie sie schon durch das Newsnet, Mailinglisten und Sourceforge gegeistert ist. Jemand stellt eine Idee ins Netz und Andere greifen diese auf ohne dabei an Autorenrechte oder ähnliches zu denken, sondern der Problemlösung zu dienen. Mit dem einen Unterschied, das es nicht mehr die klassische und sehr reizvoll Bottom-Up-Philosophie ist, die die Gestaltung der neuen Dienste regiert, sondern bestenfalls der von Google hinterbliebene Leitgedanke „Don’t be evil“.

Vielen der wirklich erfolgreichen Unternehmen im Web 2.0 ist es gelungen, die alten guten Open Source Ideen ökonomisch zu wenden und eine neue Internetaera einzuleuten. Als wohl leuchtendes Beispiel kann in jedem Fall Google zitiert werden. Ihnen ist es gelungen keine Software, kein Produkt, sondern eine Dienstleistung unter das Internetvolk zu bringen. Sie selbst schreiben einen Code, der nur im Internt zu haben ist. Ein reiner Netzwerkdienst. Ohne Content und dennoch im Sinne der Open Source Philosophie niemals fertig. Immer gibt es etwas zu verbessern, ohne dass dafür neue Updates ausgeliefert werden müßten alles passiert und verändert sich, ohne dass der Nutzer es merkt. Was jedoch dem Web 2.0-Unternehmen zu gute zu halten ist, dass es den ewigen Monopolisten und Softwaregiganten Microsoft in seine Schranken verwiesen hat. Es gibt eine Konkurrenz, die die Open Source Gemeinde nur mit Mühe konstruieren konnte, in dem es Linux als Serverbetriebssystem lancierte. Jetzt ist auch der Riese gefordert sich zu positionieren und in gewisser Weise neu zu erfinden, was ihm schwer fallen dürfte, wenn er nicht seine traditionellen Ideen zu Softwareproduktion zugunsten einer netzwerkbasierten organischen Struktur aufgibt. Nur in diesem Segment hat MS bisher keine Marktanteile und das große Interesse an Yahoo macht deutlich, wohin die Reise gehen könnte.

Da wo Web 2.0 am ehesten noch auf Open Source trifft ist die Wikipedia angesiedelt. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Ökonomische Interessen sind untergeordnet, dafür sorgt ein Verein. Es gibt gemeinsame Ziele, die allerdings nicht wie bei einem börsennotierten Unternehmen den Quartalszahlen untergeordnet sind, sondern den Diskussionen und dem Mitbestimmungsprozess der Community.

Dennoch der Geist zu veröffentlichen und zu verteilen, der im Web 2.0 die wohl massenhafteste Erscheinung ist, wohnte schon immer dem Open Source Gedanken inne. Teile, was dir nicht gehören kann. Es geht um das gemeinsame Nutzen von Ressourcen, die ob von einem Unternehmen oder einem gemeinnützigen Verein zur Verfügung gestellt, von den Nutzer angenommen wird. Es hat sich im Netz eine Kultur des Teilens und Mixens gebildet, die weit über die Early Adopters hinausgeht und den DAU erreicht hat. Auch er läd Videos nach Youtube und wieder zurück, tauscht sie mit Freunden oder stellt eigene Videos ein und wird damit Teil der großen tauschenden Gemeinde, die man Open Source Community nennt.

Pädagogen zum neuen Urheberrecht

Laut Schulen ans Netz e.V. sehen auch die Pädagogen in dem neuen Urheberecht viele Schwierigkeiten zukünftig auf Bildungsprozesse zukommen. Das kann man ja auch irgendwie nachvollziehen. Die Rechtslage ist in den meisten Fällen zwar eindeutig, würde man sich jedoch immer streng an die Regel halten wäre multimediale Bildung entweder nicht möglich, weil der Aufwand, die Erlaubnis der Rechteinhaber einzuholen zu groß ist oder weil es an dem nötigen Kleingeld fehlt um beispielsweise eine im TV aufgezeichnete Sendung im Unterricht zu zeigen. Die Auskünfte der Broadcasts sind da meist eindeutig: „Keine Aufführung im öffentlichen Raum!“ Da bleibt ja dann nur noch das Schulbuch, die meisten sind aber nicht besonders gelungen und ausserdem gibt es meist auch noch andere Sachzwänge, die in Bildungsprozessen einen Medienwechsel erforderlich machen.
Ich hoffe und setze auf die Contentflatrate. D.h. einmal bezahlen und dann die Inhalte so nutzen zu dürfen, wie es die Situation erfordert.

Novellierung des Urheberrechts

Der Mopp tobt. Was hatte man sich alles von der Erneuerung des Urheberrechts versprochen. Die Privatkopie auch für kopiergeschützte CD’s sollte wieder eingeführt werden. Zypries wollte die Schulhöfe entkriminalisieren und was ist passiert, gar nichts, das Urheberrecht hat sich nur in einigen Nuancen verändert (kopiert aus Spiegel online)
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Zypries anwortete Spiegel onine auf die Frage: Warum eine Bagatellklausel nicht durchsetzbar war: „Schon jetzt stellen die Staatsanwaltschaften die Ermittlungen ein, wenn nur in geringem Umfang und zum privaten Gebrauch schwarz kopiert wurde.“

Das soll keinesfalls zum Schwarzkopieren einladen, aber einladend klingt es schon.

Letztens lass ich im Zusammenhang mit der Verschärfung das DRM-Technologien, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein sollte, bis man die CD ganz abschafft. Sie kriminalisiert doch nur den Verbraucher. Wenn es technisch nicht mehr möglich wäre zu vervielfältigen, würde es auch niemand mehr tun. Offensichtlich läd aber gerade die CD dazu ein. Ein bei itunes, musikload o.a. heruntergeladenes Musikstück läßt sich aufgrund der ihm anhängenden Wasserzeichen kaum noch vervielfältigen.